Tag des Waldes 2025 – Wälder und Ernährung

Die FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) hat in den 1970er Jahren den „Internationalen Tag des Waldes“ für den 21. März etabliert. Mit dem 2025er Motto „Forests and Foods“ wird auf die Bedeutung gesunder Wälder für die Lebensmittelversorgung aufmerksam gemacht.

Die Wälder sind Lebensraum für Tiere und Pflanzen, liefern den Rohstoff Holz und sind zudem auch Erholungsort für die Bevölkerung. Weiterhin sind die Wälder mit ihren Waldböden ein wichtiger Speicher von Regenwasser, welches im Boden gefiltert wird und als Trinkwasser – bedeutendstes Lebensmittel – gespeichert wird. Die landwirtschaftliche Fläche (16,6 Mio. ha) und die Waldfläche in Deutschland mit 11,5 Mio. Hektar sind die größten Speicher bzw. Einzugsgebiete für Wasser. Sozusagen unsere Schwammböden für die Trinkwassergewinnung.

Unsere Wälder sind aufgrund ihrer Biomasse ein wichtiger Luftfilter, welcher Emissionen in die Luft filtert. Dies können Staub, Ruß oder andere feine Teile aus der Luft sein. Durch die Photosyntheseleistung der Bäume wird Kohlenstoffdioxid (CO2) aus der Luft gebunden und als Sauerstoff (O2) wieder abgegeben.

In der jüngst veröffentlichten Bundeswaldinventur (12/2024) sind Informationen zum Ist-Zustand unserer Wälder und die Entwicklungen der letzten Jahre dargestellt. Der Wald als Rohstoffquelle, aber auch Stoffströme des Holzes. Der Klimawandel beeinflusst den Wald ebenfalls und sorgt teilweise für große Waldschäden. Die Waldbewirtschaftung berücksichtigt diese Auswirkungen im Rahmen von Neubewertungen in der Baumartenwahl und standortgerechte Waldkalkungen. „Diese Maßnahmen verbesserten den Gesundheitszustand der durch die Lufteinträge beeinträchtigten Waldböden.“ https://www.bundeswaldinventur.de/

Die Waldsituation heute ist, dass weiterhin über die Luft und mit Regen eingetragene Stickstoffverbindungen auf hohem Niveau versauernd auf den Waldboden wirken. Daher ist das Thema „Saurer Regen“ und Bodenversauerung zeitgemäß, was im Bewusstsein vieler Experten und Waldbesitzender ist.

Auch auf der Website des BMEL wird auf die Ergebnisse der zweiten BZE (Bodenzustandserhebebung) hingewiesen, Zitat: „Die Bodenschutzkalkung wirkt: noch viele Jahre nach einer Kalkung von durch Luftschadstoffe stark versauerten Böden sind dort der pH-Wert, die Basensättigung und die Nährstoffversorgung der Bäume besser als auf vergleichbaren ungekalkten Waldstandorten.“

Aus Sicht der Düngekalk-Hautgemeinschaft gehört die Vitalität des Bodens und der darauf wachsenden Bäume untrennbar zusammen und müssen bei zukünftigen Überlegungen berücksichtigt werden. Innovativ ist auch eine auf die Bodenart und den Bodenzustand abgestimmte Baumartenwahl. Die Bedeutung der Waldbodenversauerung und die Abhilfe durch Bodenschutzkalkungen spielt hier eine große Rolle und sollte langfristig geplant werden, damit die jeweiligen Boden-Standorte beispielsweise auf einen Waldumbau vorbereitet sind.

Wir möchten erklären, warum Waldkalkungen für die Walderneuerung im Klimawandel nicht wegzudenken sind:

Ein gesunder Baum braucht einen vitalen Boden und ein starkes Wurzelwerk, um allen Umwelteinflüssen gewachsen zu sein. Eine ausreichende Kalkversorgung erhöht den pH-Wert und verringert die Aluminiumlöslichkeit. Dadurch wird ein tieferes Wurzelwachstum ermöglicht, das für eine bessere Standfestigkeit bei Stürmen und für eine bessere räumliche Nährstoffverfügbarkeit sorgt.

Nützliche Informationen:

KalKo-Projekt – Waldbodenkalkung als Maßnahme zur Erhöhung der Anpassungsfähigkeit der Wälder an den Klimawandel zur Sicherung und Erhöhung der CO2-Speicher und Senkenfunktion der Wälder

Projektträger ist die FNR und das Forschungsteam der Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (NW-FVA)

Interessante Ergebnisse zu einer Verbesserung der Waldbodenphysik und der Biodiversität durch Waldkalkung sind beispielweise im KalKo-Projekt zu finden. Die Humusschicht und der Oberboden im Wald haben hier auf den gekalkten Standorten eine höhere Luftdiffusion und -permeabilität gezeigt. Zurückzuführen ist dies auf eine erhöhte Biodiversität (Aktivität von Bodentieren und Regenwürmern) durch die Kalkung. Weitergehende Informationen: https://www.fnr.de/presse/forschung-live/projektnews/kalkung-veraendert-waldbodenphysik-indirekt

 

Beispiel einer aktuell durchgeführten Bodenschutzkalkung (03/2025, Offenburg)

 

 

Weiterführende Informationen zum Tag des Waldes:

https://tag-des-waldes.de/

https://wald.fnr.de/wissen/wissenswertes/artikel/internationaler-tag-des-waldes-2025

Regionaler Beitrag der Landesschau Rheinland-Pfalz zur Bodenschutzkalkung , ARD 03/2025

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15.02.2025 Tag des Regenwurms

Was hat Kalk mit dem Regenwurm zu tun?

Zum Tag des Regenwurms möchten wir auf die Bedeutung der Regenwürmer für die Bodengesundheit hinweisen, denn viele Regenwürmer sind ein Zeichen für ein vitales Erdreich und die Bodenfruchtbarkeit.

Regenwürmer durchmischen und lockern den Boden, zerkleinern Pflanzenmaterial und tragen so entscheidend zur Humusanreicherung und Bodenverbesserung bei. Besonders wichtig ist der Regenwurm jedoch auch für den Wasserrückhalt in der Fläche. Seine Gänge belüften nicht nur den Boden, sie lassen bei Niederschlag auch das Regenwasser besser versickern.

Doch Regenwürmer mögen kein saures Bodenmilieu, was sich in vielen Studien zeigt. Je geringer die pH-Werte im Boden, desto geringer ist das Artenspektrum an Regenwürmern. Eine optimale Kalkversorgung unserer Böden schafft hier eine Symbiose mit den Regenwürmern. Übrigens betrifft die Vorliebe für Kalk auch viele weitere Bodenorganismen, welche mit dem menschlichen Auge jedoch nicht direkt so sichtbar sind wie ein Regenwurm.

Bodenkalkung und Bodennützlinge wie der Regenwurm arbeiten also quasi im Team für gesunde und fruchtbare sowie klimastabile Böden.

Weitere spannende Informationen finden Sie hier: www.weltbodentag.de

Grüne Woche Berlin 2025

Die Internationale Grüne Woche in Berlin ist 10 Tage Treffpunkt und Austausch von Politikern und Experten zu Fragen aus der Forstwirtschaft und Landwirtschaft.

Seit 99 Jahren ist die Grüne Woche in Berlin die wichtigste Verbrauchermesse und Treffpunkt für Politik und Experten der Land- und Forstwirtschaft sowie der Ernährungswirtschaft. Vom 17.-26.01.2025 bietet die Messe die Möglichkeit sich als Verbraucher zu informieren und ist Austauschplattform, um Kontakte zu pflegen und Gespräche mit fachlichen Ansprechpartnern zu führen. Nutzen Sie die Möglichkeit und besuchen Sie den Gemeinschaftsstand der Deutschen Forstwirtschaft vom Deutscher Forstwirtschaftsrat e.V. (DFWR) in der Halle 27 („Wald-Halle“), Stand 210.

Georg Schirmbeck (Präsident DFWR), Dr. Alexander Schmithausen (Düngekalk-Hauptgemeinschaft), Johannes Schmitt (GF DFWR)

Auf dem „Erlebnisbauernhof“ in Halle 3.2 können Sie sich unter anderem auf dem Stand des Industrieverband Agrar e. V. (Halle 3.2, 311) über Fragen zu Pflanzenernährung und Bodenschutz informieren.

Durch die Auswirkungen des Klimawandels steht unser Wald unter großem Stress. Vitale und stabile Wälder sind aber ein wichtiger Faktor im Kampf gegen den Klimawandel, geschädigte Wälder müssen daher wiederhergestellt werden. Die Kalkung der übersäuerten Waldböden mit Magnesiumkalk ist ein etabliertes Mittel, um die Böden stabil zu halten. In einigen Bundesländern ist die Bodenschutzkalkung planmäßig durchgeführt, in anderen Landesteilen dagegen wurden schon lange keine Bodenschutzkalkungen mehr durchgeführt. Die Düngekalk-Hauptgemeinschaft plädiert daher für eine systematische Bodenschutzkalkung auf allen gefährdeten Waldböden, um die Resistenz und Resilienz der Wälder deutlich zu verbessern.

In Abstimmung mit den Waldbesitzenden sowie den Forst- und Umweltbehörden werden die Waldkalkungsmaßnahmen ausführlich geplant und abgestimmt auf die regionalen Verhältnisse und Bodenzustände durchgeführt. Ziel ist es, die Waldböden und auch die darauf wachsenden Bäume langfristig vital zu halten und für zukünftige Herausforderungen und äußere Einflüsse zu wappnen. Denn nur ein nachhaltig bewirtschafteter Wald ist zukunftsträchtig und klimastabil.

„Gemeinsam für den Wald der Zukunft“ ist das Schwerpunktthema auf dem Branchenstand der Forstwirtschaft auf der Messe in Berlin. Auf dem Stand in Halle 27 finden sich beispielsweise viele Kennzahlen zur kürzlich veröffentlichten Bundeswaldinventur 4.

Wussten Sie, dass 1 Hektar Wald jährlich 10 t CO2 (Kohlenstoffdioxid) aufnimmt, verstoffwechselt und 3 t Sauerstoff wieder abgibt?

Unsere Waldbäume agieren somit als Multitalent. Standortabhängig ist zu berücksichtigen, wie es mit dem Bodenzustand aussieht. Auch die Bodenschutzkalkung im Wald ist hierbei ein wichtiger Parameter, was historisch bekannt und zukünftig nicht vernachlässigt werden sollte. Viele Waldgebiete in Deutschland sind noch immer sehr stark versauert, sodass großer Kalkungsbedarf besteht. Diese Maßnahme sorgt für nachhaltige Effekte im Boden, wie z.B. Optimierung des pH-Wertes, Stabilisierung des Bodengefüges und bessere Wasserhaltekapazität im Boden.

Am Stand des Deutschen Forstwirtschaftsrates werden viele Politikerinnen und Politiker erwartet. Das Interesse am Wald und dessen zukünftige Unterstützung in Fragen der Klimastabilität ist größer denn je. Zu einem klimastabilen Waldmanagement und einer stabilen Bewirtschaftung für zukünftige Generationen ist die Vitalität der Bäume von großer Bedeutung. Hierzu gehört vor allem auch der Blick auf die Böden, auf denen unsere Bäume wachsen. Standortabhängig ist hier zu berücksichtigen, wie es mit dem Bodenzustand aussieht.

Die Düngekalk-Hauptgemeinschaft freut sich auf den gemeinsamen Austausch mit Interessierten und den Partnern der Branche. Weitere Details und Veranstaltungen finden Sie auch beim Deutschen Forstwirtschaftsrat e. V. (https://www.dfwr.de/ sowie auch die Pressemitteilung des DFWR) und  der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände e. V. (https://www.waldeigentuemer.de ), hier auch ein Link des Pressartikels zum Empfangs der Waldeigentümer 2025.

Hier die Presseinformation zum Download:

250117_Grüne Woche Berlin 2025_Presseinformation Düngekalk-Hauptgemeinschaft

Fotos:

Bodenschutzpreis 2024 – Rheinland-Pfalz

Gemeinsame Pressemitteilung

Bodenschutzpreis geht 2024 nach Rheinland-Pfalz

Schutzkalkung bewahrt unsere Wälder vor Versauerung

Forstwirtschaft und Kalkindustrie rufen Bodenschutzpreis aus. Klimaschutz- und Umweltministerin Katrin Eder erhält in Berlin Auszeichnung für Maßnahmen mit positivem Mehrwert für Praxis, Wissenschaft und gesellschaftspolitische Fragen zum Schutz des Bodens.

Berlin, den 4. Dezember 2024 – Große Teile der deutschen Wälder sind nicht gesund, wie die Waldzustandsberichte der Bundesländer belegen. Dies liegt unter anderem daran, dass viele Waldböden eine unzureichende Basensättigung aufweisen und somit stark versauert sind. Diese Versauerung entsteht durch äußere Einflüsse wie Einträge aus der Industrie und ist für Waldbesitzende nicht vermeidbar. Da die Versauerung der Waldböden ein ernst zu nehmendes Problem darstellt, das wichtige Bodenorganismen und -prozesse erheblich beeinträchtigt, hat sich Rheinland-Pfalz verstärkt dem Schutz seiner Waldböden verschrieben. Dazu gehört unter anderem die erweiterte finanzielle Unterstützung der Waldkalkung. Bereits seit rund 30 Jahren werden in Deutschland Bodenschutzkalkungen auf stark versauerungsgefährdeten Waldböden durchgeführt. Eine Stabilisierung sehr stark versauerter Waldökosysteme ist jedoch nur durch wiederholte Bodenschutzkalkungen möglich.

„Ich freue mich sehr, dass Rheinland-Pfalz den diesjährigen Bodenschutzpreis erhält. Der Waldboden ist der Boden des Jahres 2024. Nach der jüngsten Bundeswaldinventur sind wir das waldreichste Bundesland. Das wichtige Ökosystem Waldboden kommt daher in Rheinland-Pfalz auf großer Fläche vor: Es ist Lebensraum, Nährstoffspeicher und dient als Wasserspeicher dem Hochwasserschutz. Waldböden weisen eine größere Naturnähe als andere Böden auf. Deshalb sind unsere Aktivitäten rund um den

Foto: Naturkalk/Kollaxo

Katrin Eder, Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz

Bodenschutz im Wald und die naturnahe Waldbewirtschaftung so wichtig. Ich freue mich über die Anerkennung für den rheinland-pfälzischen Weg der naturnahen Waldbewirtschaftung und dass sich unsere jahrelange Arbeit, den Wald mit all seinen Funktionen zu erhalten, bezahlt macht“, sagte die rheinland-pfälzische Ministerin Katrin Eder.

„Manch einer versucht der Forstwirtschaft zu unterstellen, die Waldkalkung sei eine Düngung, um die Erträge zu maximieren. Ich halte daher Ministerin Katrin Eder für eine hervorragende Botschafterin, um die Gesellschaft davon zu überzeugen, dass dies nicht stimmt. Vielmehr versuchen wir durch diese Maßnahmen, Schäden am Wald auszugleichen, für deren Verursachung die gesamte Gesellschaft verantwortlich ist“, erklärte Georg Schirmbeck, Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR).

Rolf Werner, Vorsitzender der Düngekalk-Hauptgemeinschaft, betonte: „Es ist wichtig, vor allem die Privatwaldbesitzenden mit fachlichen Informationen zu unterstützen. Zudem sind finanzielle Förderprogramme notwendig, um eine breite Umsetzung von Waldfördermaßnahmen zu erreichen. Hierzu zählt auch die Bodenschutzkalkung. Denn nur langfristig intakte Böden können mit Extremsituationen wie Starkregen umgehen und eine Grundlage für gesunde Bäume bieten. Gezielte Bodenschutzkalkungen sind essenziell, damit die Böden mindestens auf einem Vitalitätsniveau gehalten werden können.“

 

Foto: DFWR

Verleihung im Rahmen eines Parlamentarischen Abends mit über 50 Gästen. Foto: DFWR 2024 (v.l.n.r.: Johannes Schmitt, GF DFWR; Rolf Werner, Vorsitzender Düngekalk-Hauptgemeinschaft; Dr. Jens Jacob, MKUEM RLP; Katrin Eder, Ministerin RLP; Dr. Martin Greve, FAWF; Georg Schirmbeck, DFWR)

 

Einen fachlichen Impuls setzt Dr. Martin Greve von der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz. In seinem Vortrag mit dem Titel „Klimaresilienter Wald und die Bedeutung der Bodenschutzkalkung“ erläuterte er die Herausforderungen zur Bewirtschaftung unserer Wälder und die Aufgabenstellungen für die Zukunft. „Auch die Bodenschutzkalkung ist ein wichtiger Baustein für zukunftsfähige und vitale Waldböden. Eine Bodenversauerung findet durch natürliche Prozesse, aber auch durch Stickstoffeinträge in den Wald sowie durch historische Säure-Altlasten im Boden weiterhin statt“, so der Experte.

Foto: Naturkalk/Kollaxo

Dr. Martin Greve, FAWF; Dr. Alexander Schmithausen, Düngekalk-Hauptgemeinschaft

Umwelteinflüsse und Auswirkungen des Klimawandels beeinflussen die Ökosystemdienstleistungen der Wälder. Wald, Boden und Wasser als System zu betrachten ist ein langfristiges Ziel, um die Synergieeffekte zu nutzen und zu kräftigen. Funktionen des Bodens, wie beispielsweise die Fähigkeit mehr Kohlenstoff speichern zu können als in der Atmosphäre sowie ein Lebensraum für deutlich mehr Organismen unter der Erde als oberhalb zu bieten, zeigen wie vielfältig der Waldboden ist.

Große Teile der Deutschen Wälder sind nicht gesund, was die Waldzustandsberichte der Bundesländer beschreiben. Dies ist unter anderem darin begründet, dass viele Waldböden eine unzureichende Basensättigung und somit starke Versauerungen aufweisen. Das Wurzelwerk der Bäume breitet sich in den oberen Bodenschichten aus, wo Nährstoffe aus dem organischen Auflagehorizont vorhanden sind, und meidet die tieferen Schichten mit tendenziell saurem Milieu. Vor allem bei Flachwurzlern kann dann die Stabilität bei Stürmen und Extremwetterereignissen eingeschränkt sein. Saure Böden haben nachweislich weniger Bodenleben und eine schlechtere Bodenstruktur als solche mit einer höheren Basensättigung. Gleichzeitig kann weniger Wasser filtriert werden, da weniger Porensysteme von Wurzeln und Regenwürmern gebildet werden. Die natürliche Speicherfähigkeit wird auf versauerten Böden eingeschränkt.

Eine Bodenschutzkalkung schafft optimale Bedingungen für alle Bodenlebewesen und die Versorgung des Bodens für die Bäume. Bodenerosionen und einer weiteren Versauerung wird somit entgegengewirkt. Auf stark versauerungsgefährdeten Waldböden werden in Deutschland schon seit ca. 30 Jahren Bodenschutzkalkungen vorgenommen. Eine Stabilisierung sehr stark versauerter Waldökosysteme ist nur durch mehrfache Bodenschutzkalkungen erreichbar.

Das Bundesland Rheinland-Pfalz ist eines der Bundesländer, welches proaktiv mit den aktuellen Herausforderungen umgeht. Hier werden die Bodenschutzkalkungen für Privatwaldbesitzende bis zu einer gewissen Flächengröße beispielsweise zu 100 Prozent gefördert.

Aus Sicht der Düngekalk-Hauptgemeinschaft ist es sinnvoll, vor allem die Privatwaldbesitzenden mit fachlichen Informationen zu unterstützen. Weiterhin sind finanzielle Förderprogramme wichtig, um eine möglichst breite Umsetzung von Waldfördermaßnahmen zu erreichen. Hierzu gehört auch die Bodenschutzkalkung.

Der Umfang der Waldkalkung muss weiter ausgebaut werden, um eine optimale Situation der pH-Werte in Böden zu erreichen, damit die Vitalität der Bäume bewahrt werden kann. Auf gesunden Böden können widerstandsfähige Bäume wachsen.

 

Die Düngekalk-Hauptgemeinschaft ist eine selbständige Fachabteilung im Bundesverband der Deutschen Kalkindustrie e.V. Die Düngekalk-Hauptgemeinschaft ist zuständig für alle Fragen der Kalkanwendung im Bereich der Land- und Forstwirtschaft einschließlich Futterkalk sowie Teichwirtschaft. Sie wird von den Mitgliedsfirmen getragen, die Düngekalk und Futterkalk produzieren und/oder an die Land- und Forstwirtschaft liefern

Der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) ist die Stimme für rund zwei Millionen private und öffentliche Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer, die die Fläche von etwa 11,4 Millionen Hektar Wald in Deutschland nachhaltig pflegen und bewirtschaften. Die Mitgliedsorganisationen des DFWR vertreten den Privat-, Staats- und Körperschaftswald, die Forstwissenschaft, die mit der Forstwirtschaft verbundenen berufsständischen Verbände und weitere mit der Erhaltung und Förderung des Waldes und der Forstwirtschaft befasste Organisationen.

Hier die Dateien zum Download:

241204_Gemeinsame Pressemitteilung_Bodenschutzpreis 2024_DFWR_Naturkalk

241204_Pressemitteilung_Zusatzinformationen_Bodenschutzpreis 2024_DFWR_Naturkalk

Fotos:

 

Bodenschutzkalkung: Die Zeit ist günstig, um unsere Waldböden langfristig zu stärken

Bundesländer können jetzt die Revitalisierung der Waldböden vorantreiben

Durch die Auswirkungen des Klimawandels steht unser Wald unter großem Stress. Vitale und stabile Wälder sind aber ein wichtiger Faktor im Kampf gegen den Klimawandel, geschädigte Wälder müssen daher wiederhergestellt werden. Dafür gibt es ein besonders effektives Mittel: die Kalkung der übersäuerten Waldböden mit Magnesiumkalk. Einige Regionen wie Sachsen gehen hierbei voran, in anderen Landesteilen dagegen wurden schon lange keine Bodenschutzkalkungen mehr durchgeführt. Die Düngekalk-Hauptgemeinschaft plädiert daher für eine systematische Bodenschutzkalkung auf allen gefährdeten Waldböden, um die Resistenz und Resilienz der Wälder deutlich zu verbessern.

Der Boden des Jahres 2024 ist der Waldboden. Doch viele Waldböden sind aktuell gefährdet. Nachdem die Forstwirtschaft in den vergangenen Jahren mit den Folgen der anhaltenden Trockenheit und Dürre konfrontiert war, hat sie in diesem regenreichen Jahr wieder mehr Freiräume, um sich der Stärkung der Wälder zu widmen. Das ist eine gute Entwicklung, denn nur mit vitalen Wäldern und Waldböden lässt sich der Klimawandel bekämpfen. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir brachte dies als Schirmherr von „Boden des Jahres“ auf den Punkt: „Wälder sind unsere wichtigsten Mitstreiter im Kampf gegen die Klimakrise. Die Waldböden sind dabei das Fundament der Wälder.“

Ein zentrales Instrument, um das Fundament zu sichern, sind Bodenschutzkalkungen. In diesem Sommer haben sie unter anderem in Sachsen wieder begonnen. Dort werden bis Oktober rund 20.000 Tonnen natürlicher Magnesiumkalk auf insgesamt 6.700 Hektar Wald vom Osterzgebirge bis ins Vogtland per Helikopter ausgebracht. Der Magnesiumkalk neutralisiert schädliche Säuren im Boden, wodurch die natürlichen Bodenfunktionen wieder aktiviert werden. Dabei wird nur auf solchen Böden Kalk aufgebracht, die durch messbare Bodenversauerung geschädigt sind und daher dringend revitalisiert werden müssen.

Schnelles Handeln dringend geboten

Quelle: MLV NRW, Mark Hermenau

Aber nicht überall im Bundesgebiet sind die Forstverwaltungen so aktiv wie in Sachsen. Im NRW-Staatswald wurden beispielsweise seit mehreren Jahren keine Bodenschutzkalkungen mehr durchgeführt. Doch auch hier sucht man im Rahmen einer neuen Waldstrategie nach Lösungen für den Klimawandel. Um bei der Erarbeitung der Strategie alle Akteure einzubinden, haben im April und Juni 2024 auf Einladung des Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz Dialogveranstaltungen stattgefunden. Zu den 50 eingeladenen Fachleuten zählte Dr. Alexander Schmithausen, Geschäftsleiter der Düngekalk-Hauptgemeinschaft. Der Bodenschutzexperte erklärt: „Hier und in zahlreichen anderen Expertenkonferenzen ist spürbar, dass die Waldkalkung wieder ein großes Thema ist und die Revitalisierung von übersäuerten Waldböden als überfällig erachtet wird.“ Das neuerwachte Interesse an der Waldkalkung bemerkte Schmithausen zuletzt auch auf dem Waldbodenkolloquium vom Geologischen Dienst in NRW, bei Gesprächen mit Waldbesitzerverbänden der Länder und bei einem Pressetermin der Forstministerin von NRW, Silke Gorißen. Seine Empfehlung lautet: „Wir sollten die aktuelle Atempause dringend für den Bodenschutz nutzen. Dieser Sommer wird aller Voraussicht nach glimpflich für unsere Wälder ablaufen, aber Trockenheit, Waldbrände, Stürme und Schädlingsplagen werden in den kommenden Jahren wieder unsere Wälder bedrohen – wir dürfen daher keine Zeit verlieren. Denn wenn wir klimaresiliente Bäume und Wälder fördern wollen, muss der Boden an den jeweiligen Standorten auch vital genug sein.“

Zusammenhänge, die Waldbäume und Böden betreffen, wurden auch auf der Tagung „Wasser- und Stoffhaushalt von Wäldern“ in Göttingen sowie auf der Waldbodentagung des Waldbauernverbandes NRW e. V., der IG Waldbodenschutz und des Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen diskutiert.

Waldboden im Fokus der Politik

Zum Weltbodentag 2024 am 5. Dezember plant die Düngekalk-Hauptgemeinschaft gemeinsam mit dem Dachverband der Forstwirtschaft, dem Deutschen Forstwirtschaftsrat e. V. (DFWR), am Vorabend einen Parlamentarischen Abend. Im offenen Dialog soll der aktive Waldbodenschutz als Ausgangspunkt für Klimaschutz, Hort der Artenvielfalt und wesentliche Produktionsgrundlage gemeinsam mit der Bundespolitik erörtert werden.“

Das bewirkt die Bodenschutzkalkung in den Waldböden

Auf rund 16 Prozent der deutschen Waldfläche sind die Böden „krank“. Sie wurden durch die kontinuierlichen Emissionen von Verkehr und Industrie seit mehr als 100 Jahren stark versauert und haben daher kaum noch Kraft, um gegen die Gefahren durch den Klimawandel, zum Beispiel längere Trockenperioden, zu bestehen. Durch Bodenschutzkalkungen sollen die Böden regeneriert werden und ihr ursprünglicher Zustand aufrechterhalten werden. Mit den Kalkungen wird der Säuregrad des Bodens gesenkt, der Waldboden dadurch wiederbelebt und in seinen Funktionen gestärkt. Zudem hat die Bodenschutzkalkung einen positiven Einfluss auf den Humusaufbau des Bodens. Gesunde Waldböden sind Kohlenstoffsenken, die zum Klimaschutz beitragen.

Weitere Informationen und Links:

Informationen zum Boden des Jahres 2024

Pressemitteilung MLV NRW, 40 Jahre Waldzustandserhebung, 07/2024

Pressemitteilung MLV NRW, Blick auf den Waldboden, 06/2024

Pressemitteilung MLV NRW, Dialogveranstaltung Waldstrategie NRW, 04/2024

Waldbodentagung NRW, 06/2024

Waldbodenkolloquium vom Geologischen Dienst in NRW, 05/2024

Tagung Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt – Wasser- und Stoffhaushalt von Wäldern unter Stress, 04/2024

Deutscher Forstwirtschaftsrat e. V.

Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände e. V. – Die Waldeigentümer (AGDW)

 

Pressemitteilung als PDF:

240725_Bodenschutzkalkung – Waldböden langfristig stärken_Presseinformation Düngekalk-Hauptgemeinschaft

Pressebilder:

v.l.n.r.: S. Schütte (Regionalforstamtsleiter Rhein-Erft-Sieg), Dr. F. Liemandt (IG Waldbodenschutz), Dr. U. Pahlke (Direktor Geologischer Dienst NRW), Landwirtschaftsministerin S. Gorißen, Ministerialdirigent D. Hartmann (MLV NRW), B. Düsterdiek (Geschäftsführer Gemeindewaldbesitzerverband NRW), M. Graf von Nesselrode (Gräflich Nesselrodesche Verwaltung), E. von Wrede (stellv. Vorsitzender Waldbauernverband NRW e. V.), Dr. A. Schmithausen (Düngekalk-Hauptgemeinschaft im BV Kalk e. V.) Quelle: MLV NRW, Mark Hermenau

v.l.n.r.: S. Schütte (Regionalforstamtsleiter Rhein-Erft-Sieg), Dr. F. Liemandt (IG Waldbodenschutz), Dr. U. Pahlke (Direktor Geologischer Dienst NRW), Landwirtschaftsministerin S. Gorißen, Ministerialdirigent D. Hartmann (MLV NRW), B. Düsterdiek (Geschäftsführer Gemeindewaldbesitzerverband NRW), M. Graf von Nesselrode (Gräflich Nesselrodesche Verwaltung), E. von Wrede (stellv. Vorsitzender Waldbauernverband NRW e. V.), Dr. A. Schmithausen (Düngekalk-Hauptgemeinschaft im BV Kalk e. V.) Quelle: MLV NRW, Mark Hermenau

 

Quelle: MLV NRW, Mark Hermenau

 

Quelle: A. Schmithausen

Tag des Waldes 2024 – Wälder und Innovation

Die FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) hat in den 1970er Jahren den „Internationalen Tag des Waldes“ für den 21. März etabliert. Mit dem 2024er Motto „Wälder und Innovation: neue Lösungen für eine bessere Welt“ stehen die universalen und zukunftsweisenden Nutzungsmöglichkeiten von Wäldern im Fokus.

In einer „besseren Welt“ als vor gut 50 Jahren sollte dem allseits sehr beliebten Wald aus Sicht führender Experten geholfen werden, indem das komplexe System Wald verstanden, unterstützt und im Grunde vom Menschen gecoacht wird, um dem Waldsterben auf unserem Globus entgegenzuwirken. Bereits nach den ersten damaligen Erkenntnissen wurden viele Maßnahmen zu Einträgen aus der Industrialisierung in das Ökosystem Wald unternommen.

Die Waldsituation heute ist, dass weiterhin über die Luft und mit Regen eingetragene Stickstoffverbindungen auf hohem Niveau versauernd auf den Waldboden wirken. Daher ist das Thema „Saurer Regen“ und Bodenversauerung zeitgemäß, was im Bewusstsein vieler Experten und Waldbesitzender ist.

Auch auf der Website des BMEL wird auf die Ergebnisse der zweiten BZE (Bodenzustandserhebebung) hingewiesen, Zitat: „Die Bodenschutzkalkung wirkt: noch viele Jahre nach einer Kalkung von durch Luftschadstoffe stark versauerten Böden sind dort der pH-Wert, die Basensättigung und die Nährstoffversorgung der Bäume besser als auf vergleichbaren ungekalkten Waldstandorten.“

Aus Sicht der Düngekalk-Hautgemeinschaft gehört die Vitalität des Bodens und der darauf wachsenden Bäume untrennbar zusammen und müssen bei zukünftigen Überlegungen berücksichtigt werden. Innovativ ist auch eine auf die Bodenart und den Bodenzustand abgestimmte Baumartenwahl. Die Bedeutung der Waldbodenversauerung und die Abhilfe durch Bodenschutzkalkungen spielt hier eine große Rolle und sollte langfristig geplant werden, damit die jeweiligen Boden-Standorte beispielsweise auf einen Waldumbau vorbereitet sind.

Wir möchten erklären, warum Waldkalkungen für die Walderneuerung im Klimawandel nicht wegzudenken sind:

  1. Kompensation von Säureeinträgen

Eine zentrale Funktion im Stoffkreislauf und bei der Nährstofflöslichkeit haben das Puffersystem und die Basensättigung im Boden. Sie werden durch den pH-Wert des Waldbodens charakterisiert. Für die meisten Pflanzen bietet ein pH-Wert zwischen 4,5 und 7,0 günstige Bedingungen. Liegt der pH-Wert unter 4,2, ist der Boden stark versauert und es können vermehrt Aluminium und Schwermetalle freigesetzt werden, die das Wurzel- und Pflanzenwachstum hemmen. Das natürliche und effektive Vorbeuge- und Heilmittel gegen die Übersäuerung der Waldböden ist kohlensaurer Magnesiumkalk. Er neutralisiert die Säure, indem positiv geladene Wasserstoffionen gebunden werden und der pH-Wert des Bodens dadurch über die Zeit stabil gehalten wird.

  1. Stabilisierung der Bodenstruktur

Die aus dem kohlensauren Magnesiumkalk gelösten zweiwertigen Calcium und Magnesium Kationen können mit den Tonteilchen und auch zu den Huminsäuren im Boden chemische Bindungen eingehen, die wie Brücken wirken und zu größeren und stabilen Bodenaggregaten führen. Der Boden erhält dadurch eine stabilere Struktur.

  1. Verbesserung der Wasserführung und Durchlüftung im Boden

Eine gute Kalkversorgung im Boden unterstützt die Bildung von Grob- und Mittelporen, die für den Wasser- und Lufthaushalt im Boden wichtig sind. Wenn genügend mittelgroße und große Poren vorhanden sind, kann der Boden auch größere Wassermengen aufnehmen und speichern.

  1. Verstärkung der biologischen Bodenaktivität

Für die Bodenfruchtbarkeit nützliche Lebewesen, wie Regenwürmer und Bakterien, bevorzugen ein neutrales bis schwach saures Bodenmilieu. Besitzt ein Boden eine hohe Anzahl an Bodenlebewesen, wird auch die Menge an organischer Substanz und die Humusqualität gefördert. Somit fördert Kalk das Bodenleben und die Bildung von Dauerhumus.

  1. Tieferes Wurzelwachstum

Ein gesunder Baum braucht einen vitalen Boden und ein starkes Wurzelwerk, um allen Umwelteinflüssen gewachsen zu sein. Eine ausreichende Kalkversorgung erhöht den pH-Wert und verringert die Aluminiumlöslichkeit. Dadurch wird ein tieferes Wurzelwachstum ermöglicht, das für eine bessere Standfestigkeit bei Stürmen und für eine bessere räumliche Nährstoffverfügbarkeit sorgt.

 

Nützliche Informationen:

Interessante Ergebnisse zu einer Verbesserung der Waldbodenphysik und der Biodiversität durch Waldkalkung sind beispielweise im KalKo-Projekt zu finden. Die Humusschicht und der Oberboden im Wald haben hier auf den gekalkten Standorten eine höhere Luftdiffusion und -permeabilität gezeigt. Zurückzuführen ist dies auf eine erhöhte Biodiversität (Aktivität von Bodentieren und Regenwürmern) durch die Kalkung. Weitergehende Informationen: https://www.fnr.de/presse/forschung-live/projektnews/kalkung-veraendert-waldbodenphysik-indirekt

KalKo-Projekt – Waldbodenkalkung als Maßnahme zur Erhöhung der Anpassungsfähigkeit der Wälder an den Klimawandel zur Sicherung und Erhöhung der CO2-Speicher und Senkenfunktion der Wälder

Projektträger ist die FNR und das Forschungsteam der Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (NW-FVA)

Text als PDF: 240321_Tag des Waldes 2024_Düngekalk-Hauptgemeinschaft

Grüne Woche Berlin 2024

Die Internationale Grüne Woche in Berlin war 10 Tage Treffpunkt und Austausch von Politikern und Experten zum Forstmanagement und Themen zum Wald der Zukunft.

 

Die Messehallen in Berlin waren auch in diesem Jahr wieder gut gefüllt. Anziehungspunkte für Endverbraucher, aber auch für die Politik und Experten sind vor allem die Hallen rund um die Themen Forstwirtschaft und Landwirtschaft. Auf dem Branchenstand des Deutschen Forstwirtschaftsrates (Halle 27, Stand 201) erhielten die Besucher einen guten Einblick in das Waldmanagement und es wurden Lösungsansätze für die Politik diskutiert.

 

Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates, Georg Schirmbeck hat viele Politikerinnen und Politiker sowie Interessierte am Stand persönlich begrüßen dürfen. Zu nennen sind u.a. Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und fast alle Regionalpolitiker der Bundesländer. Das Interesse am Wald und dessen zukünftige Unterstützung in Fragen der Klimastabilität ist größer denn je.

 

Zu einem klimastabilen Waldmanagement und einer stabilen Bewirtschaftung für zukünftige Generationen ist die Vitalität der Bäume von großer Bedeutung. Hierzu gehört vor allem auch der Blick auf die Böden, auf denen unsere Bäume wachsen. Standortabhängig ist hier zu berücksichtigen, wie es mit dem Bodenzustand aussieht.

Auch die Bodenschutzkalkung im Wald ist hierbei ein wichtiger Parameter, was historisch bekannt und zukünftig nicht vernachlässigt werden sollte. Viele Waldgebiete in Deutschland sind noch immer sehr stark versauert, sodass großer Kalkungsbedarf besteht.

Diese Maßnahme sorgt für nachhaltige Effekte im Boden, wie z.B. Optimierung des pH-Wertes, Stabilisierung des Bodengefüges und bessere Wasserhaltekapazität im Boden.

 

Das Interesse an Themen der Bodenschutzkalkung war auch auf der Messe in Berlin groß und die Düngekalk-Hauptgemeinschaft (www.waldkalkung.com) freut sich bereits auf ein Wiedersehen in 2025 gemeinsam mit dem Deutschen Forstwirtschaftsrat (https://www.dfwr.de/).

 

Text im PDF-Format: 240130_News_Grüne Woche Berlin

Weltbodentag – Waldboden ist Boden des Jahres 2024

Vitale Böden für vielfältige Wälder

Zum Weltbodentag, welcher jährlich am 5. Dezember stattfindet, wird auch der Boden des Jahres für das Folgejahr bekannt gegeben. Auf einer Festveranstaltung zum internationalen Tag des Bodens, veranstaltet vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in Berlin wurde für das Jahr 2024 der Waldboden verkündet.

Zur Eröffnung der Veranstaltung haben unter anderen Bundeslandwirtschaftsminister und Schirmherr Boden des Jahres 2024, Cem Özdemir und der Sprecher des Kuratoriums Boden des Jahres, Dr. Gerhard Milbert die Bedeutung des Bodens für die Vitalität unserer Wälder hervorgehoben.
Umwelteinflüsse und Auswirkungen des Klimawandels beeinflussen die Ökosystemdienstleistungen unserer Wälder. Wald, Boden und Wasser als System zu betrachten ist ein langfristiges Ziel, um die Synergieeffekte zu nutzen und zu kräftigen. Funktionen des Bodens, wie beispielsweise die Fähigkeit mehr Kohlenstoff speichern zu können als in der Atmosphäre sowie ein Lebensraum für deutlich mehr Organismen unter der Erde als oberhalb zu bieten, zeigen wie vielfältig der Waldboden ist.
Große Teile der Deutschen Wälder sind nicht gesund, was auch die Waldzustandsberichte der Bundesländer beschreiben. Dies ist unter anderem auch darin begründet, dass viele Waldböden eine unzureichende Basensättigung und somit starke Versauerungen aufweisen. Das Wurzelwerk der Bäume breitet sich in den oberen Bodenschichten aus, wo Nährstoffe aus dem organischen Auflagehorizont vorhanden sind und meidet die tieferen Schichten mit tendenziell saurem Milieu. Vor allem bei Flachwurzlern kann dann die Stabilität bei Stürmen und Extremwetterereignissen eingeschränkt sein. Saure Böden haben nachweislich weniger Bodenleben und eine schlechtere Bodenstruktur als solche mit einer höheren Basensättigung. Gleichzeitig kann weniger Wasser filtriert werden, da weniger Porensysteme von Wurzeln und Regenwürmern gebildet werden. Die natürliche Speicherfähigkeit wird auf versauerten Böden eingeschränkt.

Eine Bodenschutzkalkung schafft optimale Bedingungen für alle Bodenlebewesen und die Versorgung des Bodens für die Bäume. Bodenerosionen und einer weitereren Versauerung wird somit entgegengewirkt. Auf stark versauerungsgefährdeten Waldböden werden in Deutschland schon seit ca. 30 Jahren Bodenschutzkalkungen vorgenommen. Denn eine Stabilisierung sehr stark versauerter Waldökosysteme ist nur durch mehrfache Bodenschutzkalkungen erreichbar.

Böden, die nicht genügend Säureneutralisationsvermögen aufweisen, versauern immer stärker. Dies führt nicht nur zu einer Minderung der Artenvielfalt im Boden sondern beeinträchtigt auch die Durchwurzelung der Bäume. Der Wald wird geschwächt und erkrankt. Für basenarme Standorte sind Bodenschutzkalkungen deshalb ein probates Mittel, um für das Bodenleben und die Pflanzen wieder günstige pH-Werte zu erreichen.

In der Laudatio zum Boden des Jahres 2024, welche von Prof. Dr. Karl-Heinz Feger der
TU Dresden und Präsident der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft gehalten wurde, hebt er ebenfalls die Wichtigkeit und Vielfalt unserer Waldböden hervor.

Aus Sicht der Düngekalk-Hauptgemeinschaft ist es wichtig vor allem auch die Privatwaldbesitzenden mit fachlichen Informationen zu unterstützen. Weiterhin sind finanzielle Förderprogramme wichtig, um eine möglichst breite Umsetzung von Waldfördermaßnahmen zu erreichen. Hierzu gehört auch die Bodenschutzkalkung.

Der Umfang der Waldkalkung muss weiter ausgebaut werden, um eine optimale Situation der pH-Werte in Böden zu erreichen, damit die Vitalität der Bäume bewahrt werden kann. Auf gesunden Böden können dann auch widerstandsfähige Bäume wachsen.

Nützliche Links:

https://boden-des-jahres.de/

Information Boden des Jahres 2023 – Ackerboden: https://naturkalk.de/2023/12/01/boden-des-jahres-2023-funktion-bedeutung-der-ackerboeden-in-deutschland/

Text in PDF Format:
231205_Boden des Jahres_Waldboden_Düngekalk-Hauptgemeinschaft

GAK-Mittel stehen auch 2024 zur Verfügung – BMEL sichert weitere Finanzierung zu

Beim Waldsymposium der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) am 18. Oktober 2023 in Berlin drehte sich alles um die Sicherung von Wald und Ökosystemleistungen in der Transformation. Diese und weitere aktuelle Themen wurden in hochrangigen Vorträgen aus der Wissenschaft und Politik diskutiert. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat aktuelle Aussichten zu Fördermaßnamen bekannt gegeben. „Wir haben uns dafür eingesetzt, dass die GAK-Förderung in dieser Höhe weitergeführt wird.“ Die GAK-Maßnahmen (Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“) Waldumbau und Wiederaufforstung sollen im Jahr 2024 aus dem Klima- und Transformationsfonds finanziert werden.

Anträge für Fördermaßnahmen zur Bodenschutzkalkung im Jahr 2024 können wie gewohnt in den Bundesländern beantragt werden, auch wenn dies eventuell regional anders kommuniziert wurde.

Details zu den Fördermöglichkeiten in den Bundesländern finden Sie unter folgendem Link: https://waldkalkung.com/fuer-waldbesitzer/foerdermoeglichkeiten/

Die Grundsatzrede von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir ist hier zu finden: https://www.bmel.de/SharedDocs/Videos/DE/Wald/231018-rede-oezdemir-berliner-waldsymposium.html

Details zum Waldsymposium finden Sie auf der Veranstaltungseite unseres Kooperationspartner Die Waldeigentümer: https://www.waldeigentuemer.de/berliner-waldsymposium-2023/#prettyPhoto