Wie wirkt Kalk im Waldboden?

Kalk neutralisiert im Boden in erster Linie überschüssige Säuren und erhöht damit den pH-Wert. Die zusätzliche Freisetzung von Calcium und Magnesium und die Pufferwirkung bewirken, neben der vorrangigen chemischen Wirkung, auch noch physikalische und biologische Effekte.

Chemische Wirkung:

Zusammen mit Wasser (H2O) und Kohlendioxid (CO2) bildet der Kalk ein Puffersystem, in dem Säure (H+ = Wasserstoff-Proton) neutralisiert wird, sobald sie mit dem Kalk in Kontakt kommt. Nach seiner Auflösung stellt der Kalk zudem wesentliche Mengen an Calcium und Magnesium als Nährstoffe zur Verfügung. Durch die Stabilisierung des pH-Wertes verhindert der Kalk zudem eine Freisetzung von schädlichen Schwermetallen, wie Aluminium, die sich im Boden angelagert haben.

Physikalische Wirkung:

Kalk verbessert und stabilisiert die Bodenstruktur, da größere Aggregate gebildet werden. Nach einer Kalkung lagern sich Calcium-Ionen an die Ton und Humusteilchen an. Die chemische Bindung wirkt wie eine Brücke und verbindet diese zu größeren Bodenkrümeln. Dadurch wird der Anteil luft- und wasserführender Poren vergrößert. Die erhöhte Wasserspeicherfähigkeit, ein verminderter Oberflächenabfluss, eine verbesserte Durchlüftung sowie ein intensiveres Wurzelwachstum sind die positiven Folgen für den Boden.

Biologische Wirkung:

Durch die Verbesserung des pH-Wertes und der bodenphysikalischen Eigenschaften erhalten Mikroorganismen, Regenwürmer und viele andere Bodenlebewesen bessere Lebensbedingungen. Daraus resultiert eine verstärkte Biodiversität und Bodenfruchtbarkeit. Die Bodendurchlüftung sowie die Wasser- und Nährstoffmobilisierung wird verbessert.