Waldstruktur in Deutschland
der Gesamtfläche der Bundesrepublik ist mit Wald bedeckt – Tendenz steigend.
Seit über 300 Jahren wird hier nachhaltig gewirtschaftet: genutzt wird nur, was auch nachwächst. Ziel sind gesunde, artenreiche und stabile Wälder – Grundlage dafür sind intakte Waldböden.
Zahlen & Fakten:
- Waldfläche: ca. 11 Mio. ha → 1/3 der Gesamtfläche
- Waldanteil: Rheinland-Pfalz & Hessen je 42 %, Saarland & Baden-Württemberg je 38 %, Bayern 36 %, Brandenburg 35 %
- Entwicklung: seit 1945 stetig gewachsen, in 50 Jahren +1 Mio. ha
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- Bundeswaldinventur: 2022, Ergebnisse 2024
Herausforderung: Bodenschutz – Investitionen in Waldkalkungen auf kritisch niedrigem Niveau
Bundesland | gesamte Waldfläche 2011 (in ha) | gekalkte Waldfläche 2012 (in ha) | Anteil gekalkte Waldfläche (in Prozent) |
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Baden-Württemberg | 1.369.348 | 8.860 | 0,63 % |
Bayern | 2.472.608 | 679 | 0,03 % |
Berlin | 16.328 | 0 | 0,00 % |
Brandenburg | 1.045.772 | 0 | 0,00 % |
Bremen | 815 | 0 | 0,00 % |
Hamburg | 4.823 | 0 | 0,00 % |
Hessen | 847.241 | 0 | 0,50 % |
Mecklenburg-Vorpommern | 505.326 | 0 | 0,00 % |
Niedersachsen | 1.037.274 | 4.918 | 0,47 % |
Nordrhein-Westfalen | 875.381 | 3.451 | 0,39 % |
Rheinland-Pfalz | 833.542 | 7.204 | 0,86 % |
Saarland | 87.275 | 0 | 0,00 % |
Sachsen | 500.970 | 5.229 | 1,04 % |
Sachsen-Anhalt | 500.980 | 1.046 | 0,21 % |
Schleswig-Holstein | 165.886 | 2.245 | 1,35 % |
Thüringen | 517.846 | 1.615 | 0,31 % |
Deutschland | 10.781.414 | 39.282 | 0,36 % |
Baumarten und Alter der Wälder
Seit der ersten Bundeswaldinventur (BWI I, 1986-89) lässt sich die Abkehr von Nadelbaum-Monokulturen hin zu möglichst artenreichen Mischwäldern beobachten. Wie die zweite Bundeswaldinventur (BWI II, 2001-2004) zeigte, haben die Mischbestände deutlich an Fläche gewonnen, während die Reinbestände an Fichten und Kiefern in diesem Zeitraum um 21 Prozent zurückgegangen sind. Derzeit weisen bereits 73 Prozent des Waldes Mischbestockungen auf. Dennoch dominieren in den meisten Regionen Deutschlands immer noch standortfremde Nadelbäume.
Aktuell stehen auf gut 40 Prozent der bestockten Waldfläche Laubbäume, auf 60 Prozent Nadelbäume. Von den rund 50 Baumarten in Deutschlands Wäldern hält die Fichte einen Spitzenanteil von 28 Prozent, die Kiefer folgt mit 23 Prozent. Unter den Laubbäumen sind die Buche mit 15 Prozent und die Eiche mit fast 10 Prozent die häufigsten Arten.
Die Baumarten-Anteile in den einzelnen Bundesländern variierten bedingt durch naturräumliche und standörtliche Voraussetzungen und unterschiedliche Entwicklungen. Die Zahlen lassen grob vier Waldzonen in Deutschland erkennen:
- den kiefernreichen Norden Deutschlands (Kiefernanteil in Brandenburg und Berlin 73 Prozent, in Sachsen-Anhalt 47 Prozent, Mecklenburg-Vorpommern 40 Prozent und Niedersachsen mit Hamburg und Bremen 30 Prozent),
- die laubbaumreichen Mittelgebirge (Laubbaumanteil im Saarland 72 Prozent, in Rheinland-Pfalz 57 Prozent, in Hessen 56 Prozent und in Nordrhein-Westfalen 52 Prozent),
- den ebenfalls laubbaumreichen Nordosten (Schleswig-Holstein 61 Prozent, Mecklenburg-Vorpommern 48 Prozent) und schließlich
- das fichtenreiche Süddeutschland (Fichtenanteil in Bayern 45 Prozent, in Thüringen 42 Prozent, Baden-Württemberg 38 Prozent und Sachsen 35 Prozent).
Das Durchschnittsalter des deutschen Waldes liegt bei etwa 77 Jahren. Rund elf Prozent der Waldfläche sind aktuell jünger als 20 Jahre. Die Hälfte rangiert zwischen 21 und 80 Jahren. 34 Prozent sind zwischen 81 und 169 Jahren alt. „Methusalem-Wälder“ mit einem Alter von über 170 Jahren machen zwei Prozent der Waldfläche aus.
Weitere interessante Fakten rund um den heimischen Wald liefert die Website www.tag-des-waldes.de, nicht nur zum Gedenktag der Vereinten Nationen am 21. März.