Unsere Waldstruktur in Deutschland

Leaf Leaf rund 32%

der Gesamtfläche der Bundesrepublik ist mit Wald bedeckt – Tendenz steigend.

Der Boden ist die Grundlage des Waldes – Lieferant von Wasser und Nährstoffe, gibt Halt und wirkt als natürliches Puffer- und Filtersystem gegenüber Schadstoffeinträgen.


Zustand von Böden und Wäldern

  • Bodenzustandserhebungen (BZE):
    • BZE I (1987–1993): fast überall starke Versauerung
    • BZE II (bis 2010): Verbesserungen im Oberboden, tiefe Schichten stark belastet
  • Waldzustandserhebungen (seit 1984): jährliche Erfassung von Kronenverlichtung und Blatt-/Nadelzustand → Ergebnisse in Waldzustandsberichten
  • Ergebnis: Zustand der Wälder weiterhin bedenklich, keine Trendwende.

Ursachen und Entwicklung der Bodenversauerung

  • Säure- und Stickstoffeinträge (v. a. Stickoxide, Schwefeldioxid, Ammoniak) aus der Luft
  • Seit über 50 Jahren über dem natürlichen Puffervermögen vieler Standorte
  • Folgen: Nährstoffmangel, Aluminium-Belastung, eingeschränkte Selbstregulation der Böden
  • Seit den 1990er-Jahren leichte Stabilisierung, aber keine entscheidende Verbesserung

Waldfläche und Entwicklung

Deutschland besitzt über 11 Mio. Hektar Wald.

  • Höchste Anteile: Rheinland-Pfalz & Hessen (je 42 %), Saarland & Baden-Württemberg (je 38 %), Bayern (36 %), Brandenburg (35 %).
  • Seit dem Zweiten Weltkrieg ist die Waldfläche in allen Bundesländern gewachsen, in den letzten 50 Jahren um rund 1 Mio. Hektar.

Baumarten und Bestockung

  • Nadelbäume: 60 % (v. a. Fichte 28 %, Kiefer 23 %)
  • Laubbäume: 40 % (v. a. Buche 15 %, Eiche 10 %)
  • Regionale Unterschiede:
    • Norden → kiefernreich (z. B. Brandenburg 73 % Kiefer)
    • Mittelgebirge → laubbaumreich (z. B. Saarland 72 %)
    • Nordosten → laubbaumreich (z. B. Schleswig-Holstein 61 %)
    • Süden → fichtenreich (z. B. Bayern 45 %)
  • Wandel zu Mischwäldern: Rückgang reiner Nadelbaum-Bestände (–21 % in 20 Jahren), heute 73 % Mischwälder.

Altersstruktur der Wälder

  • Durchschnittsalter: 77 Jahre
  • 11 % jünger als 20 Jahre
  • 50 % zwischen 21 und 80 Jahren
  • 34 % zwischen 81 und 169 Jahren
  • 2 % über 170 Jahre („Methusalem-Wälder“)

Nachhaltige Waldbewirtschaftung und Inventuren

Seit über 300 Jahren wird in Deutschland nachhaltig gewirtschaftet: Es wird nur so viel Holz genutzt, wie nachwächst.
Die Entwicklung wird regelmäßig durch die Bundeswaldinventur (BWI) erfasst:

  • BWI I (1986–1989)
  • BWI II (2001–2004)
  • BWI III (2012)
  • BWI IV (Stichjahr 2022, Ergebnisse 2024 veröffentlicht)

Daten und Ergebnisse unter www.bundeswaldinventur.de

Waldkalkungen in den einzelnen Bundesländern
Bundeslandgesamte
Waldfläche
2011
(in ha)
gekalkte Waldfläche
2012
(in ha)
Anteil gekalkte Waldfläche
(in Prozent)
Baden-Württemberg1.369.3488.8600,63 %
Bayern2.472.6086790,03 %
Berlin16.32800,00 %
Brandenburg1.045.77200,00 %
Bremen81500,00 %
Hamburg4.82300,00 %
Hessen847.24100,50 %
Mecklenburg-Vorpommern505.32600,00 %
Niedersachsen1.037.2744.9180,47 %
Nordrhein-Westfalen875.3813.4510,39 %
Rheinland-Pfalz833.5427.2040,86 %
Saarland87.27500,00 %
Sachsen500.9705.2291,04 %
Sachsen-Anhalt500.9801.0460,21 %
Schleswig-Holstein165.8862.2451,35 %
Thüringen517.8461.6150,31 %
Deutschland10.781.41439.2820,36 %