Tag des Waldes 2025 – Wälder und Ernährung

Die FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) hat in den 1970er Jahren den „Internationalen Tag des Waldes“ für den 21. März etabliert. Mit dem 2025er Motto „Forests and Foods“ wird auf die Bedeutung gesunder Wälder für die Lebensmittelversorgung aufmerksam gemacht.

Die Wälder sind Lebensraum für Tiere und Pflanzen, liefern den Rohstoff Holz und sind zudem auch Erholungsort für die Bevölkerung. Weiterhin sind die Wälder mit ihren Waldböden ein wichtiger Speicher von Regenwasser, welches im Boden gefiltert wird und als Trinkwasser – bedeutendstes Lebensmittel – gespeichert wird. Die landwirtschaftliche Fläche (16,6 Mio. ha) und die Waldfläche in Deutschland mit 11,5 Mio. Hektar sind die größten Speicher bzw. Einzugsgebiete für Wasser. Sozusagen unsere Schwammböden für die Trinkwassergewinnung.

Unsere Wälder sind aufgrund ihrer Biomasse ein wichtiger Luftfilter, welcher Emissionen in die Luft filtert. Dies können Staub, Ruß oder andere feine Teile aus der Luft sein. Durch die Photosyntheseleistung der Bäume wird Kohlenstoffdioxid (CO2) aus der Luft gebunden und als Sauerstoff (O2) wieder abgegeben.

In der jüngst veröffentlichten Bundeswaldinventur (12/2024) sind Informationen zum Ist-Zustand unserer Wälder und die Entwicklungen der letzten Jahre dargestellt. Der Wald als Rohstoffquelle, aber auch Stoffströme des Holzes. Der Klimawandel beeinflusst den Wald ebenfalls und sorgt teilweise für große Waldschäden. Die Waldbewirtschaftung berücksichtigt diese Auswirkungen im Rahmen von Neubewertungen in der Baumartenwahl und standortgerechte Waldkalkungen. „Diese Maßnahmen verbesserten den Gesundheitszustand der durch die Lufteinträge beeinträchtigten Waldböden.“ https://www.bundeswaldinventur.de/

Die Waldsituation heute ist, dass weiterhin über die Luft und mit Regen eingetragene Stickstoffverbindungen auf hohem Niveau versauernd auf den Waldboden wirken. Daher ist das Thema „Saurer Regen“ und Bodenversauerung zeitgemäß, was im Bewusstsein vieler Experten und Waldbesitzender ist.

Auch auf der Website des BMEL wird auf die Ergebnisse der zweiten BZE (Bodenzustandserhebebung) hingewiesen, Zitat: „Die Bodenschutzkalkung wirkt: noch viele Jahre nach einer Kalkung von durch Luftschadstoffe stark versauerten Böden sind dort der pH-Wert, die Basensättigung und die Nährstoffversorgung der Bäume besser als auf vergleichbaren ungekalkten Waldstandorten.“

Aus Sicht der Düngekalk-Hautgemeinschaft gehört die Vitalität des Bodens und der darauf wachsenden Bäume untrennbar zusammen und müssen bei zukünftigen Überlegungen berücksichtigt werden. Innovativ ist auch eine auf die Bodenart und den Bodenzustand abgestimmte Baumartenwahl. Die Bedeutung der Waldbodenversauerung und die Abhilfe durch Bodenschutzkalkungen spielt hier eine große Rolle und sollte langfristig geplant werden, damit die jeweiligen Boden-Standorte beispielsweise auf einen Waldumbau vorbereitet sind.

Wir möchten erklären, warum Waldkalkungen für die Walderneuerung im Klimawandel nicht wegzudenken sind:

Ein gesunder Baum braucht einen vitalen Boden und ein starkes Wurzelwerk, um allen Umwelteinflüssen gewachsen zu sein. Eine ausreichende Kalkversorgung erhöht den pH-Wert und verringert die Aluminiumlöslichkeit. Dadurch wird ein tieferes Wurzelwachstum ermöglicht, das für eine bessere Standfestigkeit bei Stürmen und für eine bessere räumliche Nährstoffverfügbarkeit sorgt.

Nützliche Informationen:

KalKo-Projekt – Waldbodenkalkung als Maßnahme zur Erhöhung der Anpassungsfähigkeit der Wälder an den Klimawandel zur Sicherung und Erhöhung der CO2-Speicher und Senkenfunktion der Wälder

Projektträger ist die FNR und das Forschungsteam der Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (NW-FVA)

Interessante Ergebnisse zu einer Verbesserung der Waldbodenphysik und der Biodiversität durch Waldkalkung sind beispielweise im KalKo-Projekt zu finden. Die Humusschicht und der Oberboden im Wald haben hier auf den gekalkten Standorten eine höhere Luftdiffusion und -permeabilität gezeigt. Zurückzuführen ist dies auf eine erhöhte Biodiversität (Aktivität von Bodentieren und Regenwürmern) durch die Kalkung. Weitergehende Informationen: https://www.fnr.de/presse/forschung-live/projektnews/kalkung-veraendert-waldbodenphysik-indirekt

 

Beispiel einer aktuell durchgeführten Bodenschutzkalkung (03/2025, Offenburg)

 

 

Weiterführende Informationen zum Tag des Waldes:

https://tag-des-waldes.de/

https://wald.fnr.de/wissen/wissenswertes/artikel/internationaler-tag-des-waldes-2025

Regionaler Beitrag der Landesschau Rheinland-Pfalz zur Bodenschutzkalkung , ARD 03/2025

Grüne Woche Berlin 2025

Die Internationale Grüne Woche in Berlin ist 10 Tage Treffpunkt und Austausch von Politikern und Experten zu Fragen aus der Forstwirtschaft und Landwirtschaft.

Seit 99 Jahren ist die Grüne Woche in Berlin die wichtigste Verbrauchermesse und Treffpunkt für Politik und Experten der Land- und Forstwirtschaft sowie der Ernährungswirtschaft. Vom 17.-26.01.2025 bietet die Messe die Möglichkeit sich als Verbraucher zu informieren und ist Austauschplattform, um Kontakte zu pflegen und Gespräche mit fachlichen Ansprechpartnern zu führen. Nutzen Sie die Möglichkeit und besuchen Sie den Gemeinschaftsstand der Deutschen Forstwirtschaft vom Deutscher Forstwirtschaftsrat e.V. (DFWR) in der Halle 27 („Wald-Halle“), Stand 210.

Georg Schirmbeck (Präsident DFWR), Dr. Alexander Schmithausen (Düngekalk-Hauptgemeinschaft), Johannes Schmitt (GF DFWR)

Auf dem „Erlebnisbauernhof“ in Halle 3.2 können Sie sich unter anderem auf dem Stand des Industrieverband Agrar e. V. (Halle 3.2, 311) über Fragen zu Pflanzenernährung und Bodenschutz informieren.

Durch die Auswirkungen des Klimawandels steht unser Wald unter großem Stress. Vitale und stabile Wälder sind aber ein wichtiger Faktor im Kampf gegen den Klimawandel, geschädigte Wälder müssen daher wiederhergestellt werden. Die Kalkung der übersäuerten Waldböden mit Magnesiumkalk ist ein etabliertes Mittel, um die Böden stabil zu halten. In einigen Bundesländern ist die Bodenschutzkalkung planmäßig durchgeführt, in anderen Landesteilen dagegen wurden schon lange keine Bodenschutzkalkungen mehr durchgeführt. Die Düngekalk-Hauptgemeinschaft plädiert daher für eine systematische Bodenschutzkalkung auf allen gefährdeten Waldböden, um die Resistenz und Resilienz der Wälder deutlich zu verbessern.

In Abstimmung mit den Waldbesitzenden sowie den Forst- und Umweltbehörden werden die Waldkalkungsmaßnahmen ausführlich geplant und abgestimmt auf die regionalen Verhältnisse und Bodenzustände durchgeführt. Ziel ist es, die Waldböden und auch die darauf wachsenden Bäume langfristig vital zu halten und für zukünftige Herausforderungen und äußere Einflüsse zu wappnen. Denn nur ein nachhaltig bewirtschafteter Wald ist zukunftsträchtig und klimastabil.

„Gemeinsam für den Wald der Zukunft“ ist das Schwerpunktthema auf dem Branchenstand der Forstwirtschaft auf der Messe in Berlin. Auf dem Stand in Halle 27 finden sich beispielsweise viele Kennzahlen zur kürzlich veröffentlichten Bundeswaldinventur 4.

Wussten Sie, dass 1 Hektar Wald jährlich 10 t CO2 (Kohlenstoffdioxid) aufnimmt, verstoffwechselt und 3 t Sauerstoff wieder abgibt?

Unsere Waldbäume agieren somit als Multitalent. Standortabhängig ist zu berücksichtigen, wie es mit dem Bodenzustand aussieht. Auch die Bodenschutzkalkung im Wald ist hierbei ein wichtiger Parameter, was historisch bekannt und zukünftig nicht vernachlässigt werden sollte. Viele Waldgebiete in Deutschland sind noch immer sehr stark versauert, sodass großer Kalkungsbedarf besteht. Diese Maßnahme sorgt für nachhaltige Effekte im Boden, wie z.B. Optimierung des pH-Wertes, Stabilisierung des Bodengefüges und bessere Wasserhaltekapazität im Boden.

Am Stand des Deutschen Forstwirtschaftsrates werden viele Politikerinnen und Politiker erwartet. Das Interesse am Wald und dessen zukünftige Unterstützung in Fragen der Klimastabilität ist größer denn je. Zu einem klimastabilen Waldmanagement und einer stabilen Bewirtschaftung für zukünftige Generationen ist die Vitalität der Bäume von großer Bedeutung. Hierzu gehört vor allem auch der Blick auf die Böden, auf denen unsere Bäume wachsen. Standortabhängig ist hier zu berücksichtigen, wie es mit dem Bodenzustand aussieht.

Die Düngekalk-Hauptgemeinschaft freut sich auf den gemeinsamen Austausch mit Interessierten und den Partnern der Branche. Weitere Details und Veranstaltungen finden Sie auch beim Deutschen Forstwirtschaftsrat e. V. (https://www.dfwr.de/ sowie auch die Pressemitteilung des DFWR) und  der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände e. V. (https://www.waldeigentuemer.de ), hier auch ein Link des Pressartikels zum Empfangs der Waldeigentümer 2025.

Hier die Presseinformation zum Download:

250117_Grüne Woche Berlin 2025_Presseinformation Düngekalk-Hauptgemeinschaft

Fotos:

Bodenschutzpreis 2024 – Rheinland-Pfalz

Gemeinsame Pressemitteilung

Bodenschutzpreis geht 2024 nach Rheinland-Pfalz

Schutzkalkung bewahrt unsere Wälder vor Versauerung

Forstwirtschaft und Kalkindustrie rufen Bodenschutzpreis aus. Klimaschutz- und Umweltministerin Katrin Eder erhält in Berlin Auszeichnung für Maßnahmen mit positivem Mehrwert für Praxis, Wissenschaft und gesellschaftspolitische Fragen zum Schutz des Bodens.

Berlin, den 4. Dezember 2024 – Große Teile der deutschen Wälder sind nicht gesund, wie die Waldzustandsberichte der Bundesländer belegen. Dies liegt unter anderem daran, dass viele Waldböden eine unzureichende Basensättigung aufweisen und somit stark versauert sind. Diese Versauerung entsteht durch äußere Einflüsse wie Einträge aus der Industrie und ist für Waldbesitzende nicht vermeidbar. Da die Versauerung der Waldböden ein ernst zu nehmendes Problem darstellt, das wichtige Bodenorganismen und -prozesse erheblich beeinträchtigt, hat sich Rheinland-Pfalz verstärkt dem Schutz seiner Waldböden verschrieben. Dazu gehört unter anderem die erweiterte finanzielle Unterstützung der Waldkalkung. Bereits seit rund 30 Jahren werden in Deutschland Bodenschutzkalkungen auf stark versauerungsgefährdeten Waldböden durchgeführt. Eine Stabilisierung sehr stark versauerter Waldökosysteme ist jedoch nur durch wiederholte Bodenschutzkalkungen möglich.

„Ich freue mich sehr, dass Rheinland-Pfalz den diesjährigen Bodenschutzpreis erhält. Der Waldboden ist der Boden des Jahres 2024. Nach der jüngsten Bundeswaldinventur sind wir das waldreichste Bundesland. Das wichtige Ökosystem Waldboden kommt daher in Rheinland-Pfalz auf großer Fläche vor: Es ist Lebensraum, Nährstoffspeicher und dient als Wasserspeicher dem Hochwasserschutz. Waldböden weisen eine größere Naturnähe als andere Böden auf. Deshalb sind unsere Aktivitäten rund um den

Foto: Naturkalk/Kollaxo

Katrin Eder, Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz

Bodenschutz im Wald und die naturnahe Waldbewirtschaftung so wichtig. Ich freue mich über die Anerkennung für den rheinland-pfälzischen Weg der naturnahen Waldbewirtschaftung und dass sich unsere jahrelange Arbeit, den Wald mit all seinen Funktionen zu erhalten, bezahlt macht“, sagte die rheinland-pfälzische Ministerin Katrin Eder.

„Manch einer versucht der Forstwirtschaft zu unterstellen, die Waldkalkung sei eine Düngung, um die Erträge zu maximieren. Ich halte daher Ministerin Katrin Eder für eine hervorragende Botschafterin, um die Gesellschaft davon zu überzeugen, dass dies nicht stimmt. Vielmehr versuchen wir durch diese Maßnahmen, Schäden am Wald auszugleichen, für deren Verursachung die gesamte Gesellschaft verantwortlich ist“, erklärte Georg Schirmbeck, Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR).

Rolf Werner, Vorsitzender der Düngekalk-Hauptgemeinschaft, betonte: „Es ist wichtig, vor allem die Privatwaldbesitzenden mit fachlichen Informationen zu unterstützen. Zudem sind finanzielle Förderprogramme notwendig, um eine breite Umsetzung von Waldfördermaßnahmen zu erreichen. Hierzu zählt auch die Bodenschutzkalkung. Denn nur langfristig intakte Böden können mit Extremsituationen wie Starkregen umgehen und eine Grundlage für gesunde Bäume bieten. Gezielte Bodenschutzkalkungen sind essenziell, damit die Böden mindestens auf einem Vitalitätsniveau gehalten werden können.“

 

Foto: DFWR

Verleihung im Rahmen eines Parlamentarischen Abends mit über 50 Gästen. Foto: DFWR 2024 (v.l.n.r.: Johannes Schmitt, GF DFWR; Rolf Werner, Vorsitzender Düngekalk-Hauptgemeinschaft; Dr. Jens Jacob, MKUEM RLP; Katrin Eder, Ministerin RLP; Dr. Martin Greve, FAWF; Georg Schirmbeck, DFWR)

 

Einen fachlichen Impuls setzt Dr. Martin Greve von der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz. In seinem Vortrag mit dem Titel „Klimaresilienter Wald und die Bedeutung der Bodenschutzkalkung“ erläuterte er die Herausforderungen zur Bewirtschaftung unserer Wälder und die Aufgabenstellungen für die Zukunft. „Auch die Bodenschutzkalkung ist ein wichtiger Baustein für zukunftsfähige und vitale Waldböden. Eine Bodenversauerung findet durch natürliche Prozesse, aber auch durch Stickstoffeinträge in den Wald sowie durch historische Säure-Altlasten im Boden weiterhin statt“, so der Experte.

Foto: Naturkalk/Kollaxo

Dr. Martin Greve, FAWF; Dr. Alexander Schmithausen, Düngekalk-Hauptgemeinschaft

Umwelteinflüsse und Auswirkungen des Klimawandels beeinflussen die Ökosystemdienstleistungen der Wälder. Wald, Boden und Wasser als System zu betrachten ist ein langfristiges Ziel, um die Synergieeffekte zu nutzen und zu kräftigen. Funktionen des Bodens, wie beispielsweise die Fähigkeit mehr Kohlenstoff speichern zu können als in der Atmosphäre sowie ein Lebensraum für deutlich mehr Organismen unter der Erde als oberhalb zu bieten, zeigen wie vielfältig der Waldboden ist.

Große Teile der Deutschen Wälder sind nicht gesund, was die Waldzustandsberichte der Bundesländer beschreiben. Dies ist unter anderem darin begründet, dass viele Waldböden eine unzureichende Basensättigung und somit starke Versauerungen aufweisen. Das Wurzelwerk der Bäume breitet sich in den oberen Bodenschichten aus, wo Nährstoffe aus dem organischen Auflagehorizont vorhanden sind, und meidet die tieferen Schichten mit tendenziell saurem Milieu. Vor allem bei Flachwurzlern kann dann die Stabilität bei Stürmen und Extremwetterereignissen eingeschränkt sein. Saure Böden haben nachweislich weniger Bodenleben und eine schlechtere Bodenstruktur als solche mit einer höheren Basensättigung. Gleichzeitig kann weniger Wasser filtriert werden, da weniger Porensysteme von Wurzeln und Regenwürmern gebildet werden. Die natürliche Speicherfähigkeit wird auf versauerten Böden eingeschränkt.

Eine Bodenschutzkalkung schafft optimale Bedingungen für alle Bodenlebewesen und die Versorgung des Bodens für die Bäume. Bodenerosionen und einer weiteren Versauerung wird somit entgegengewirkt. Auf stark versauerungsgefährdeten Waldböden werden in Deutschland schon seit ca. 30 Jahren Bodenschutzkalkungen vorgenommen. Eine Stabilisierung sehr stark versauerter Waldökosysteme ist nur durch mehrfache Bodenschutzkalkungen erreichbar.

Das Bundesland Rheinland-Pfalz ist eines der Bundesländer, welches proaktiv mit den aktuellen Herausforderungen umgeht. Hier werden die Bodenschutzkalkungen für Privatwaldbesitzende bis zu einer gewissen Flächengröße beispielsweise zu 100 Prozent gefördert.

Aus Sicht der Düngekalk-Hauptgemeinschaft ist es sinnvoll, vor allem die Privatwaldbesitzenden mit fachlichen Informationen zu unterstützen. Weiterhin sind finanzielle Förderprogramme wichtig, um eine möglichst breite Umsetzung von Waldfördermaßnahmen zu erreichen. Hierzu gehört auch die Bodenschutzkalkung.

Der Umfang der Waldkalkung muss weiter ausgebaut werden, um eine optimale Situation der pH-Werte in Böden zu erreichen, damit die Vitalität der Bäume bewahrt werden kann. Auf gesunden Böden können widerstandsfähige Bäume wachsen.

 

Die Düngekalk-Hauptgemeinschaft ist eine selbständige Fachabteilung im Bundesverband der Deutschen Kalkindustrie e.V. Die Düngekalk-Hauptgemeinschaft ist zuständig für alle Fragen der Kalkanwendung im Bereich der Land- und Forstwirtschaft einschließlich Futterkalk sowie Teichwirtschaft. Sie wird von den Mitgliedsfirmen getragen, die Düngekalk und Futterkalk produzieren und/oder an die Land- und Forstwirtschaft liefern

Der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) ist die Stimme für rund zwei Millionen private und öffentliche Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer, die die Fläche von etwa 11,4 Millionen Hektar Wald in Deutschland nachhaltig pflegen und bewirtschaften. Die Mitgliedsorganisationen des DFWR vertreten den Privat-, Staats- und Körperschaftswald, die Forstwissenschaft, die mit der Forstwirtschaft verbundenen berufsständischen Verbände und weitere mit der Erhaltung und Förderung des Waldes und der Forstwirtschaft befasste Organisationen.

Hier die Dateien zum Download:

241204_Gemeinsame Pressemitteilung_Bodenschutzpreis 2024_DFWR_Naturkalk

241204_Pressemitteilung_Zusatzinformationen_Bodenschutzpreis 2024_DFWR_Naturkalk

Fotos:

 

Bodenschutzkalkung: Die Zeit ist günstig, um unsere Waldböden langfristig zu stärken

Bundesländer können jetzt die Revitalisierung der Waldböden vorantreiben

Durch die Auswirkungen des Klimawandels steht unser Wald unter großem Stress. Vitale und stabile Wälder sind aber ein wichtiger Faktor im Kampf gegen den Klimawandel, geschädigte Wälder müssen daher wiederhergestellt werden. Dafür gibt es ein besonders effektives Mittel: die Kalkung der übersäuerten Waldböden mit Magnesiumkalk. Einige Regionen wie Sachsen gehen hierbei voran, in anderen Landesteilen dagegen wurden schon lange keine Bodenschutzkalkungen mehr durchgeführt. Die Düngekalk-Hauptgemeinschaft plädiert daher für eine systematische Bodenschutzkalkung auf allen gefährdeten Waldböden, um die Resistenz und Resilienz der Wälder deutlich zu verbessern.

Der Boden des Jahres 2024 ist der Waldboden. Doch viele Waldböden sind aktuell gefährdet. Nachdem die Forstwirtschaft in den vergangenen Jahren mit den Folgen der anhaltenden Trockenheit und Dürre konfrontiert war, hat sie in diesem regenreichen Jahr wieder mehr Freiräume, um sich der Stärkung der Wälder zu widmen. Das ist eine gute Entwicklung, denn nur mit vitalen Wäldern und Waldböden lässt sich der Klimawandel bekämpfen. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir brachte dies als Schirmherr von „Boden des Jahres“ auf den Punkt: „Wälder sind unsere wichtigsten Mitstreiter im Kampf gegen die Klimakrise. Die Waldböden sind dabei das Fundament der Wälder.“

Ein zentrales Instrument, um das Fundament zu sichern, sind Bodenschutzkalkungen. In diesem Sommer haben sie unter anderem in Sachsen wieder begonnen. Dort werden bis Oktober rund 20.000 Tonnen natürlicher Magnesiumkalk auf insgesamt 6.700 Hektar Wald vom Osterzgebirge bis ins Vogtland per Helikopter ausgebracht. Der Magnesiumkalk neutralisiert schädliche Säuren im Boden, wodurch die natürlichen Bodenfunktionen wieder aktiviert werden. Dabei wird nur auf solchen Böden Kalk aufgebracht, die durch messbare Bodenversauerung geschädigt sind und daher dringend revitalisiert werden müssen.

Schnelles Handeln dringend geboten

Quelle: MLV NRW, Mark Hermenau

Aber nicht überall im Bundesgebiet sind die Forstverwaltungen so aktiv wie in Sachsen. Im NRW-Staatswald wurden beispielsweise seit mehreren Jahren keine Bodenschutzkalkungen mehr durchgeführt. Doch auch hier sucht man im Rahmen einer neuen Waldstrategie nach Lösungen für den Klimawandel. Um bei der Erarbeitung der Strategie alle Akteure einzubinden, haben im April und Juni 2024 auf Einladung des Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz Dialogveranstaltungen stattgefunden. Zu den 50 eingeladenen Fachleuten zählte Dr. Alexander Schmithausen, Geschäftsleiter der Düngekalk-Hauptgemeinschaft. Der Bodenschutzexperte erklärt: „Hier und in zahlreichen anderen Expertenkonferenzen ist spürbar, dass die Waldkalkung wieder ein großes Thema ist und die Revitalisierung von übersäuerten Waldböden als überfällig erachtet wird.“ Das neuerwachte Interesse an der Waldkalkung bemerkte Schmithausen zuletzt auch auf dem Waldbodenkolloquium vom Geologischen Dienst in NRW, bei Gesprächen mit Waldbesitzerverbänden der Länder und bei einem Pressetermin der Forstministerin von NRW, Silke Gorißen. Seine Empfehlung lautet: „Wir sollten die aktuelle Atempause dringend für den Bodenschutz nutzen. Dieser Sommer wird aller Voraussicht nach glimpflich für unsere Wälder ablaufen, aber Trockenheit, Waldbrände, Stürme und Schädlingsplagen werden in den kommenden Jahren wieder unsere Wälder bedrohen – wir dürfen daher keine Zeit verlieren. Denn wenn wir klimaresiliente Bäume und Wälder fördern wollen, muss der Boden an den jeweiligen Standorten auch vital genug sein.“

Zusammenhänge, die Waldbäume und Böden betreffen, wurden auch auf der Tagung „Wasser- und Stoffhaushalt von Wäldern“ in Göttingen sowie auf der Waldbodentagung des Waldbauernverbandes NRW e. V., der IG Waldbodenschutz und des Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen diskutiert.

Waldboden im Fokus der Politik

Zum Weltbodentag 2024 am 5. Dezember plant die Düngekalk-Hauptgemeinschaft gemeinsam mit dem Dachverband der Forstwirtschaft, dem Deutschen Forstwirtschaftsrat e. V. (DFWR), am Vorabend einen Parlamentarischen Abend. Im offenen Dialog soll der aktive Waldbodenschutz als Ausgangspunkt für Klimaschutz, Hort der Artenvielfalt und wesentliche Produktionsgrundlage gemeinsam mit der Bundespolitik erörtert werden.“

Das bewirkt die Bodenschutzkalkung in den Waldböden

Auf rund 16 Prozent der deutschen Waldfläche sind die Böden „krank“. Sie wurden durch die kontinuierlichen Emissionen von Verkehr und Industrie seit mehr als 100 Jahren stark versauert und haben daher kaum noch Kraft, um gegen die Gefahren durch den Klimawandel, zum Beispiel längere Trockenperioden, zu bestehen. Durch Bodenschutzkalkungen sollen die Böden regeneriert werden und ihr ursprünglicher Zustand aufrechterhalten werden. Mit den Kalkungen wird der Säuregrad des Bodens gesenkt, der Waldboden dadurch wiederbelebt und in seinen Funktionen gestärkt. Zudem hat die Bodenschutzkalkung einen positiven Einfluss auf den Humusaufbau des Bodens. Gesunde Waldböden sind Kohlenstoffsenken, die zum Klimaschutz beitragen.

Weitere Informationen und Links:

Informationen zum Boden des Jahres 2024

Pressemitteilung MLV NRW, 40 Jahre Waldzustandserhebung, 07/2024

Pressemitteilung MLV NRW, Blick auf den Waldboden, 06/2024

Pressemitteilung MLV NRW, Dialogveranstaltung Waldstrategie NRW, 04/2024

Waldbodentagung NRW, 06/2024

Waldbodenkolloquium vom Geologischen Dienst in NRW, 05/2024

Tagung Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt – Wasser- und Stoffhaushalt von Wäldern unter Stress, 04/2024

Deutscher Forstwirtschaftsrat e. V.

Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände e. V. – Die Waldeigentümer (AGDW)

 

Pressemitteilung als PDF:

240725_Bodenschutzkalkung – Waldböden langfristig stärken_Presseinformation Düngekalk-Hauptgemeinschaft

Pressebilder:

v.l.n.r.: S. Schütte (Regionalforstamtsleiter Rhein-Erft-Sieg), Dr. F. Liemandt (IG Waldbodenschutz), Dr. U. Pahlke (Direktor Geologischer Dienst NRW), Landwirtschaftsministerin S. Gorißen, Ministerialdirigent D. Hartmann (MLV NRW), B. Düsterdiek (Geschäftsführer Gemeindewaldbesitzerverband NRW), M. Graf von Nesselrode (Gräflich Nesselrodesche Verwaltung), E. von Wrede (stellv. Vorsitzender Waldbauernverband NRW e. V.), Dr. A. Schmithausen (Düngekalk-Hauptgemeinschaft im BV Kalk e. V.) Quelle: MLV NRW, Mark Hermenau

v.l.n.r.: S. Schütte (Regionalforstamtsleiter Rhein-Erft-Sieg), Dr. F. Liemandt (IG Waldbodenschutz), Dr. U. Pahlke (Direktor Geologischer Dienst NRW), Landwirtschaftsministerin S. Gorißen, Ministerialdirigent D. Hartmann (MLV NRW), B. Düsterdiek (Geschäftsführer Gemeindewaldbesitzerverband NRW), M. Graf von Nesselrode (Gräflich Nesselrodesche Verwaltung), E. von Wrede (stellv. Vorsitzender Waldbauernverband NRW e. V.), Dr. A. Schmithausen (Düngekalk-Hauptgemeinschaft im BV Kalk e. V.) Quelle: MLV NRW, Mark Hermenau

 

Quelle: MLV NRW, Mark Hermenau

 

Quelle: A. Schmithausen

Tag des Waldes 2024 – Wälder und Innovation

Die FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) hat in den 1970er Jahren den „Internationalen Tag des Waldes“ für den 21. März etabliert. Mit dem 2024er Motto „Wälder und Innovation: neue Lösungen für eine bessere Welt“ stehen die universalen und zukunftsweisenden Nutzungsmöglichkeiten von Wäldern im Fokus.

In einer „besseren Welt“ als vor gut 50 Jahren sollte dem allseits sehr beliebten Wald aus Sicht führender Experten geholfen werden, indem das komplexe System Wald verstanden, unterstützt und im Grunde vom Menschen gecoacht wird, um dem Waldsterben auf unserem Globus entgegenzuwirken. Bereits nach den ersten damaligen Erkenntnissen wurden viele Maßnahmen zu Einträgen aus der Industrialisierung in das Ökosystem Wald unternommen.

Die Waldsituation heute ist, dass weiterhin über die Luft und mit Regen eingetragene Stickstoffverbindungen auf hohem Niveau versauernd auf den Waldboden wirken. Daher ist das Thema „Saurer Regen“ und Bodenversauerung zeitgemäß, was im Bewusstsein vieler Experten und Waldbesitzender ist.

Auch auf der Website des BMEL wird auf die Ergebnisse der zweiten BZE (Bodenzustandserhebebung) hingewiesen, Zitat: „Die Bodenschutzkalkung wirkt: noch viele Jahre nach einer Kalkung von durch Luftschadstoffe stark versauerten Böden sind dort der pH-Wert, die Basensättigung und die Nährstoffversorgung der Bäume besser als auf vergleichbaren ungekalkten Waldstandorten.“

Aus Sicht der Düngekalk-Hautgemeinschaft gehört die Vitalität des Bodens und der darauf wachsenden Bäume untrennbar zusammen und müssen bei zukünftigen Überlegungen berücksichtigt werden. Innovativ ist auch eine auf die Bodenart und den Bodenzustand abgestimmte Baumartenwahl. Die Bedeutung der Waldbodenversauerung und die Abhilfe durch Bodenschutzkalkungen spielt hier eine große Rolle und sollte langfristig geplant werden, damit die jeweiligen Boden-Standorte beispielsweise auf einen Waldumbau vorbereitet sind.

Wir möchten erklären, warum Waldkalkungen für die Walderneuerung im Klimawandel nicht wegzudenken sind:

  1. Kompensation von Säureeinträgen

Eine zentrale Funktion im Stoffkreislauf und bei der Nährstofflöslichkeit haben das Puffersystem und die Basensättigung im Boden. Sie werden durch den pH-Wert des Waldbodens charakterisiert. Für die meisten Pflanzen bietet ein pH-Wert zwischen 4,5 und 7,0 günstige Bedingungen. Liegt der pH-Wert unter 4,2, ist der Boden stark versauert und es können vermehrt Aluminium und Schwermetalle freigesetzt werden, die das Wurzel- und Pflanzenwachstum hemmen. Das natürliche und effektive Vorbeuge- und Heilmittel gegen die Übersäuerung der Waldböden ist kohlensaurer Magnesiumkalk. Er neutralisiert die Säure, indem positiv geladene Wasserstoffionen gebunden werden und der pH-Wert des Bodens dadurch über die Zeit stabil gehalten wird.

  1. Stabilisierung der Bodenstruktur

Die aus dem kohlensauren Magnesiumkalk gelösten zweiwertigen Calcium und Magnesium Kationen können mit den Tonteilchen und auch zu den Huminsäuren im Boden chemische Bindungen eingehen, die wie Brücken wirken und zu größeren und stabilen Bodenaggregaten führen. Der Boden erhält dadurch eine stabilere Struktur.

  1. Verbesserung der Wasserführung und Durchlüftung im Boden

Eine gute Kalkversorgung im Boden unterstützt die Bildung von Grob- und Mittelporen, die für den Wasser- und Lufthaushalt im Boden wichtig sind. Wenn genügend mittelgroße und große Poren vorhanden sind, kann der Boden auch größere Wassermengen aufnehmen und speichern.

  1. Verstärkung der biologischen Bodenaktivität

Für die Bodenfruchtbarkeit nützliche Lebewesen, wie Regenwürmer und Bakterien, bevorzugen ein neutrales bis schwach saures Bodenmilieu. Besitzt ein Boden eine hohe Anzahl an Bodenlebewesen, wird auch die Menge an organischer Substanz und die Humusqualität gefördert. Somit fördert Kalk das Bodenleben und die Bildung von Dauerhumus.

  1. Tieferes Wurzelwachstum

Ein gesunder Baum braucht einen vitalen Boden und ein starkes Wurzelwerk, um allen Umwelteinflüssen gewachsen zu sein. Eine ausreichende Kalkversorgung erhöht den pH-Wert und verringert die Aluminiumlöslichkeit. Dadurch wird ein tieferes Wurzelwachstum ermöglicht, das für eine bessere Standfestigkeit bei Stürmen und für eine bessere räumliche Nährstoffverfügbarkeit sorgt.

 

Nützliche Informationen:

Interessante Ergebnisse zu einer Verbesserung der Waldbodenphysik und der Biodiversität durch Waldkalkung sind beispielweise im KalKo-Projekt zu finden. Die Humusschicht und der Oberboden im Wald haben hier auf den gekalkten Standorten eine höhere Luftdiffusion und -permeabilität gezeigt. Zurückzuführen ist dies auf eine erhöhte Biodiversität (Aktivität von Bodentieren und Regenwürmern) durch die Kalkung. Weitergehende Informationen: https://www.fnr.de/presse/forschung-live/projektnews/kalkung-veraendert-waldbodenphysik-indirekt

KalKo-Projekt – Waldbodenkalkung als Maßnahme zur Erhöhung der Anpassungsfähigkeit der Wälder an den Klimawandel zur Sicherung und Erhöhung der CO2-Speicher und Senkenfunktion der Wälder

Projektträger ist die FNR und das Forschungsteam der Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (NW-FVA)

Text als PDF: 240321_Tag des Waldes 2024_Düngekalk-Hauptgemeinschaft

Übergabe der Geschäftsleitung – Staffelstein geht an Dr. Schmithausen

Übergabe der Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG) Geschäftsleitung von Dr. R. Müller an Dr. A. Schmithausen

Pressekonferenz am 24.05.2023 in Fulda

Bei der Düngekalk-Hauptgemeinschaft im Bundesverband der Deutschen Kalkindustrie e. V. wechselt die Geschäftsleitung zum 01.07.2023. Dr. Reinhard Müller übergibt die Geschäftsleitung an Dr. Alexander Schmithausen nach zwölfjähriger Leitung.

Zum 1. Juli 2023 findet die „Staffel-Stein-Übergabe“ von Herrn Dr. Reinhard Müller an Herrn Dr. Alexander Schmithausen statt. Der bisherige Leiter Dr. Müller geht zum 30.06.2023, nach 12 Jahren DHG-Tätigkeit in den wohlverdienten Ruhestand. Der DHG-Vorsitzende Peter Kratzer dankt Dr. Müller für sein besonderes Engagement und den effektiven Einsatz für die DHG-Mitglieder und den Düngekalk. Image und Absatz des NATURKALKES konnten in den zurückliegenden 12 Jahren verbessert werden.

Herr Dr. Schmithausen verfügt über vielfältige Erfahrungen in der Agrarbranche. Nach seinem Studium der Agrarwissenschaften und anschließender Promotion an der Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn mit anschließender Postdoc-Phase, arbeitete er vier Jahre bei der Corteva Agriscience Germany GmbH in München. Dort verantwortete er im Bereich Seeds (Pioneer Hi-Bred Northern Europe Sales Division GmbH) als Category Marketing Manager Silage Business (DACH) u. a. die Siliermittel. Zuletzt hat er in der Business Unit Crop Protection die Portfolien Biostimulanzien und Saatgutbeizen (Seed Applied Technologies & Biostimulants (DACH)) im deutschsprachigen Bereich etabliert und verantwortet.

Als neuer Geschäftsleiter der Düngekalk-Hauptgemeinschaft im Bundesverband der Deutschen Kalkindustrie e. V. vertritt er nun umfänglich die Interessen der Düngekalk-produzierenden Kalkwerke in Deutschland gegenüber Politik, Administration und anderen Institutionen. Ein erstes wichtiges Anliegen ist ihm der Bodenschutz sowie Verknüpfungen zu aktuell gesellschaftspolitischen Herausforderungen wie Klimarelevanz und ressourcenschonender Bewirtschaftung der Flächen mit Hilfe fachgerechter Kalkung.

Download Pressemitteilung: Wechsel der Geschäftsleitung

Wolfram Günther erhält Ehrenpreis der SDW

Pressemitteilung vom 25. November

Zur Verleihung der „Goldenen Tanne“ am 24.11.2022

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) verlieh am 24.11.2022 in Berlin den diesjährigen Ehrenpreis für Verdienste um die Zukunftssicherung des Waldes und die Bodenschutzkalkung an den sächsischen Staatsminister Wolfram Günther.

Berlin. Die Präsidentin der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), Ursula Heinen-Esser, ehrte im Rahmen eines Parlamentarischen Abends am 24. November Wolfram Günther, Sächsischer Staatsminister für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft, mit der 18. „Goldenen Tanne“. Dieser Ehrenpreis der SDW, der in Kooperation mit der Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG) verliehen wird, würdigt den besonderen Einsatz des Landes Sachsens und des Preisträgers für den Schutz des Waldes und die kontinuierliche Bodenschutzkalkung in Sachsen.

Ursula Heinen-Esser betonte vor zahlreichen Ehrengästen wie wichtig das Engagement von politischen Entscheidern wie Wolfram Günther für den Waldschutz ist: „Auch 2022 steckt der deutsche Wald aufgrund extremer Trockenheit und außerordentlichem Borkenkäferbefall noch immer in einer starken Krise. Er braucht daher besondere und nachhaltige Unterstützung. Das Bundesland Sachsen engagiert sich sehr stark für den Waldschutz und praktiziert langjährig und vorbildlich den Waldbodenschutz mittels Bodenschutzkalkung, insbesondere im Erzgebirge. Minister Günther und der Staatsbetrieb Sachsenforst haben dies immer tatkräftig unterstützt.“

Minister Günther bezeichnete den Preis als große Ehre für sein Team und ihn: „Die Goldene Tanne ist eine Auszeichnung für unser Bemühen, den Wald gesund zu erhalten, sodass er auch im Klimawandel bestehen kann. Ein gesunder Wald auf gesunden Böden hat auch für die Bürger und für die Gesellschaft eine hohe Bedeutung. In den zurückliegenden 35 Jahren wurden in Sachsen über 400.000 ha Wälder gekalkt. Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht. Die Waldstrategie 2050 des Freistaates Sachsen beinhaltet die Fortführung der Bodenschutzkalkungen in allen Waldeigentumsarten im fachlich erforderlichen Umfang als eine wesentliche Voraussetzung für die Stabilisierung des Naturhaushaltes und einen erfolgreichen Waldumbau.“

Peter Kratzer, Vorsitzender der Düngekalk-Hauptgemeinschaft, appellierte in seinem Grußwort: „Trotz der aktuellen großen Herausforderungen im Wald darf die für den Wald hilfreiche Bodenschutzkalkung nicht vernachlässigt werden. Denn die Reduzierung der sehr starken Versauerung der Waldböden ist ein aktiver Wald- und Bodenschutz und ist für bestimmte Standorte eine unerlässliche Maßnahme einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung.“

In einem Fachvortrag referierte Utz Hempfling, Geschäftsführer des Staatsbetriebes Sachsenforst, über die integrative naturgemäße Waldbewirtschaftung in Sachsen. Dabei ging er auf die erheblichen aktuellen Waldschäden, den Waldumbau zu Mischwäldern und auch auf die regional noch immer vorhandene sehr starke Versauerung der Waldböden ein. Er plädierte dafür, auf bedürftigen Standorten die Bodenschutzkalkung weiterhin als Maßnahme zur Stärkung der Baumvitalität zu berücksichtigen. Nur so könne der Wald auf den stark versauerten Standorten widerstandsfähig gegen Klimawandel und Trockenheit werden.

Bild: Die SDW-Präsidentin Ursula Heinen-Esser (Mitte) überreicht den SDW-Ehrenpreis „Goldene Tanne 2022“ an den Sächsischen Staatsminister Wolfram Günther (2. v. li.) in Begleitung von DFWR-Präsident Georg Schirmbeck, dem Bundestagsabgeordneten Hermann Färber (2. v. re.) und dem DHG-Vorsitzenden Peter Kratzer. (Foto: SDW)

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Fruchtbare Ackerböden benötigen günstige pH-Werte

Pressemitteilung vom 22. November

Zum „Weltbodentag“ am 05.12.2022

Der Ackerboden ist zum Boden des Jahres 2023 nominiert worden, weil er weltweit die wesentliche Grundlage für die menschliche und tierische Ernährung ist. Damit die angebauten Kulturpflanzen ertragreich sein können, sind günstige pH-Werte zwischen 5,5 und 7,0 und genügend Wasser und Nährstoffe im Boden erforderlich. Am 5. Dezember, dem Weltbodentag soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass Ackerböden sehr wertvoll und schützenswert sind.

Köln. Am Weltbodentag, am 5. Dezember soll auf die Bedeutung und Schutzwürdigkeit der Ackerböden aufmerksam gemacht werden. Denn sie sind weltweit die wesentliche Grundlage für die menschliche und tierische Ernährung. Der Krieg in der Ukraine und die Energiepreissteigerungen in diesem Jahr sowie der Anstieg der Weltbevölkerung auf acht Milliarden Menschen erfordert ein neues Nachdenken und Handeln hinsichtlich der Sicherheit der Lebensmittelproduktion und -versorgung. Damit ausreichend Lebensmittel auf den Ackerböden der Erde erzeugt werden können, sind diese möglichst gesund und fruchtbar zu erhalten. Dafür ist es wesentlich, dass genügend Wasser und Nährstoffe im Boden sind, dass der Boden locker und gut durchwurzelbar ist, und auch dass der pH-Wert im Boden in einem günstigen Bereich für die Pflanzen liegt. Kalkdüngung kann den pH-Wert im Boden optimieren und hat zugleich positiven Einfluss auf viele Parameter, die die Bodenfruchtbarkeit ausmachen.

Wissenschaftler haben ermittelt, dass weltweit fast 40 Prozent der Ackerböden versauert sind. Besonders kritisch sind die Boden-pH-Werte von Ackerböden in China, Australien und Südamerika. In Deutschland wurde mit der Bodenzustandserhebung Landwirtschaft (BZE-LW, 2018) klar, dass 42 Prozent der Ackerböden im pH-Wert unterhalb des optimalen Bereiches liegen. Daher sollten diese versauerten Ackerböden im pH-Wert mittels Kalkung in den optimalen Bereich gebracht werden, um das volle Ertragspotential der betreffenden Böden nutzen zu können.

Die Bedeutung von Böden, Bodenfruchtbarkeit und pH-Wert im Boden sollen verstärkt in das Bewusstsein vieler Menschen gelangen. Und Landwirte, die die Ackerböden bewirtschaften, sollen verstärkt auf den Bodenschutz, die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit und die boden- und fruchtartspezifisch günstigen Boden-pH-Werte achten.

(Foto: DHG)

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Dr. von Geldern erhält Goldene Tanne der SDW

Pressemitteilung vom 22. März

Zur Goldenen Tanne 2022 der SDW

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) verlieh ihren Ehrenpreis für Verdienste um den Wald- und Waldbodenschutz an ihren Ehrenpräsidenten und langjährigen Vorsitzenden Dr. von Geldern. Er setzte sich langjährig und engagiert für den Schutz der Wälder und auch für den Waldbodenschutz ein.

Berlin / Köln. Am 15. März 2022 verlieh die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) ihren Ehrenpreis für die Zukunftssicherung des Waldes, die Goldene Tanne, im Rahmen eines Parlamentarischen Abends an ihren Ehrenpräsidenten, Dr. Wolfgang von Geldern. Fast 30 Jahre war Dr. von Geldern Vorsitzender der SDW und setzte sich bis 2021 immer mit Nachdruck und Leidenschaft für den Schutz der Wälder und der Waldböden ein.

Gesunderhaltung der Waldböden als gesellschaftliche Aufgabe

Dr. von Geldern hob in seiner Dankesrede hervor: „Schutz und Gesunderhaltung der Waldböden sind nicht nur ein aktuelles Ziel der EU-Kommission, sondern eine dauerhafte Aufgabe der Gesellschaft. Denn nur auf intakten Böden können gesunde, vitale Bäume wachsen. Deshalb sollen sehr stark versauerte Waldböden mittels Bodenschutzkalkung wieder in einen Zustand gebracht werden, in dem die Bäume stressfrei gedeihen können.“

Peter Kratzer, Vorsitzender der Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG) gratulierte Dr. von Geldern für sein umfangreiches und erfolgreiches Engagement für den Wald und die Bodenschutzkalkung als langjähriger Kooperationspartner bei der Vergabe der Goldenen Tanne. Zu den Gratulanten zählte weiterhin der Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR), Georg Schirmbeck, der ebenfalls den unermüdlichen und erfolgreichen Einsatz von Dr. von Geldern und der SDW für den deutschen Wald lobte. Seine Botschaft war: „Wald ist für Natur und Menschen, für Ökologie und Ökonomie unverzichtbar, daher müssen wir alle zu seinem Schutz und zu seiner Gesunderhaltung beitragen. Dabei sind eine nachhaltige Nutzung und Holzgewinnung durchaus sinnvoll, da sie einen bedeutenden Beitrag für ein nachhaltiges Leben vieler Menschen in ländlichen Regionen darstellen.“

(Foto: DHG)

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Waldkalkung ist Waldbodenschutz und soll Waldumbau unterstützen

Pressemitteilung vom 9. März

Zum Tag des Waldes am 21. März 2022

Zum diesjährigen Tag des Waldes rufen Experten dazu auf, die unnatürliche Versauerung von Waldböden mittels Bodenschutzkalkung zu stoppen und zu regenerieren. Insbesondere der Waldumbau mit mehr Laubbaumarten auf bisherigen Nadelwaldstandorten kann nur gelingen, wenn die Böden nicht zu sauer sind. Die Mehrzahl der Laubbaumarten haben höhere pH-Wert-Ansprüche.

Köln, 9. März 2022. Die EU-Kommission hat Strategiepläne für die künftige Waldbewirtschaftung und auch für den Bodenschutz erstellt. Der Boden soll vor Degeneration geschützt werden. Bodenversauerung stellt in regenreichen (humiden) Klimagebieten durch die Wasserversickerung zwar eine natürliche Bodendegeneration dar, allerdings ist sie bei uns auf versauerungsgefährdeten Standorten viele Jahrzehnte durch menschliche Säureeinträge viel stärker gewesen als normal. Daher gibt es seit ca. 40 Jahren Waldkalkungsprogramme der Bundesländer und eine hohe staatliche Förderung dafür.

Die Wälder sollen widerstandsfähiger (resilienter) gegen den Klimawandel werden. Dies wird vorrangig durch Waldumbau mit mehr Laubbaumanteilen auf bisherigen Nadelwaldstandorten versucht, kann aber nur gelingen, wenn die Böden nicht zu sauer sind. Denn die Mehrzahl der Laubbaumarten haben höhere pH-Wert-Ansprüche als die Nadelbaumarten (siehe: AFZ 3/2001, Mellert et al., pH-Wert-Messung als einfaches Hilfsmittel bei der Baumartenwahl).

Niedrige pH-Werte schwächen das Wurzelsystem und damit die Waldstabilität

In sehr sauren Böden (pH-Werte < 4,2 = Aluminiumpufferbereich; pH-Wert in Wasser gemessen) können die Baumwurzeln schlechter wachsen, da Aluminium verstärkt in die Bodenlösung kommt, was für die Wurzeln toxisch wirkt. Daher werden bei pH-Werten unter 4,2 im Mineralboden weniger Feinwurzeln in der obersten Mineralbodenschicht gebildet. Die Wurzeln suchen die Nährstoffe im organischen Auflagehorizont. Bei Trockenheit wie in 2018/19 können die Bäume weniger Wasser erschließen. Bäume mit eingeschränktem Wurzelsystem und einer schlechten Verankerung verringern die Stabilität der Wälder. Diese benötigen sie aber angesichts öfter auftretender Stürme oder Trockenheitsphasen.

„Bodenschutzkalkung hat sich als Teil einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung bewährt. Daher muss sie – bei entsprechenden Boden-pH-Werten – als Teil der ‘Guten fachlichen Praxis‘ gelten“, resümiert Experte Dr. Reinhard Müller von der Düngekalk-Hauptgemeinschaft.

(Foto: Thomas Scholz)

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