Gesunde Böden brauchen eine hohe Biodiversität und günstige pH-Werte

Pressemitteilung vom  1. Dezember 2020

Zum Weltbodentag am 05.12.20

Eine hohe Biodiversität und Bioaktivität im Boden ist ein Indiz für dessen Gesundheit. Der Weltbodentag macht am 5. Dezember darauf aufmerksam, dass die Boden-Biodiversität teilweise gefährdet ist. Regenwürmer, Bakterien und weitere Bodenlebewesen haben insbesondere bei einer sehr starken Versauerung oder Verdichtung der Böden ungünstige Lebensbedingungen. Sie bevorzugen pH-Werte zwischen 6,0 und 7,0 im Boden, finden diese aber zunehmend weniger vor.

Köln, 01.12.2020.  Am Weltbodentag, am 5. Dezember soll auf die Bedeutung der Bodengesundheit und der Bodenbiodiversität aufmerksam gemacht werden. Denn eine intakte Bodenbiologie und -biodiversität ist für ein gesundes Ökosystem und die Bodenfruchtbarkeit wichtig. Großen Einfluss darauf hat auch ein günstiger pH-Wert, der bestenfalls zwischen 6,0 und 7,0 liegt.

Die Verschlechterung der Bodenqualität und die Bodenversauerung schreiten oft schleichend voran und haben selten unmittelbare dramatische Auswirkungen. Dies gilt für verschiedene Bodengefährdungen wie Bodenerosion, Bodenverdichtung und auch für die Bodenversauerung, deren Auswirkungen oft unterschätzt werden.

Aufgrund der Bedeutung der Böden für die Menschen und auch für die Ökosysteme möchte die Europäische Kommission mit einer neuen Initiative (EU Soil Strategy) in den kommenden Jahren den Bodenschutz in Europa fördern und regeln. Die Themen Boden, Bodenfruchtbarkeit und auch Bodenbiodiversität sollen stärker als bislang in das Bewusstsein vieler Menschen gelangen. Und die verschiedenen Bodengefährdungen wie Erosion, Verdichtung, Versiegelung und auch Versauerung sollen in der Europäischen Union vermindert werden. Deshalb soll jeder, der Böden bearbeitet, auf deren Schutz achten.

Sowohl in der Landwirtschaft (Acker- und Grünlandböden) und erst recht in der Forstwirtschaft (Waldböden) sind viele Böden so stark versauert, dass die natürlichen Bodenfunktionen, die Bodenfruchtbarkeit und auch die Biodiversität im Boden beeinträchtigt sind.

Auf stark versauerungsgefährdeten Waldböden werden in Deutschland schon seit ca. 30 Jahren Bodenschutzkalkungen vorgenommen. Denn eine Stabilisierung sehr stark versauerter Waldökosysteme ist nur durch mehrfache Bodenschutzkalkungen erreichbar. Ergebnisse der BZE II (Wellbrock, 2016) bestätigen die positiven Wirkungen der Waldkalkung.

„Der Umfang der Waldkalkung hat in den letzten zehn Jahren allerdings stark abgenommen und reicht bei dem aktuellen Niveau bei weitem nicht aus, um die Bodenwerte auf ein vorindustrielles Niveau zurückzusetzen“, bemängelt Experte Dr. Reinhard Müller, Herausgeber des Fachportals www.waldkalkung.com

Böden, die nicht genügend Säureneutralisationsvermögen aufweisen, versauern immer stärker. Die führt nicht nur zu einer Minderung der Artenvielfalt im Boden sondern beeinträchtigt auch die Durchwurzelung der Bäume. Der Wald wird geschwächt und erkrankt. Für basenarme Standorte sind Bodenschutzkalkungen deshalb ein probates Mittel, um für das Bodenleben und die Pflanzen wieder günstige pH-Werte zu erreichen.

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