Der Boden ist die Grundlage des Waldes – Lieferant von Wasser und Nährstoffe, gibt Halt und wirkt als natürliches Puffer- und Filtersystem gegenüber Schadstoffeinträgen.
Zustand von Böden und Wäldern
- Bodenzustandserhebungen (BZE):
- BZE I (1987–1993): fast überall starke Versauerung
- BZE II (bis 2010): Verbesserungen im Oberboden, tiefe Schichten stark belastet
- Waldzustandserhebungen (seit 1984): jährliche Erfassung von Kronenverlichtung und Blatt-/Nadelzustand → Ergebnisse in Waldzustandsberichten
→ Zustand der Wälder weiterhin bedenklich, keine Trendwende – www.bundeswaldinventur.de
Ursachen und Entwicklung der Bodenversauerung
- Säure- und Stickstoffeinträge (v. a. Stickoxide, Schwefeldioxid, Ammoniak) aus der Luft
- Seit über 50 Jahren über dem natürlichen Puffervermögen vieler Standorte
- Folgen: Nährstoffmangel, Aluminium-Belastung, eingeschränkte Selbstregulation der Böden
- Seit den 1990er-Jahren leichte Stabilisierung, aber keine entscheidende Verbesserung
Waldfläche und Entwicklung
Deutschland besitzt über 11 Mio. Hektar Wald.
- Höchste Anteile: Rheinland-Pfalz & Hessen (je 42 %), Saarland & Baden-Württemberg (je 38 %), Bayern (36 %), Brandenburg (35 %).
- Seit dem Zweiten Weltkrieg ist die Waldfläche in allen Bundesländern gewachsen, in den letzten 50 Jahren um rund 1 Mio. Hektar.
Baumarten und Bestockung
- Nadelbäume: 60 % (v. a. Fichte 28 %, Kiefer 23 %)
- Laubbäume: 40 % (v. a. Buche 15 %, Eiche 10 %)
- Regionale Unterschiede:
- Norden → kiefernreich (z. B. Brandenburg 73 % Kiefer)
- Mittelgebirge → laubbaumreich (z. B. Saarland 72 %)
- Nordosten → laubbaumreich (z. B. Schleswig-Holstein 61 %)
- Süden → fichtenreich (z. B. Bayern 45 %)
- Wandel zu Mischwäldern: Rückgang reiner Nadelbaum-Bestände (–21 % in 20 Jahren), heute 73 % Mischwälder.
Altersstruktur der Wälder
- Durchschnittsalter: 77 Jahre
- 11 % jünger als 20 Jahre
- 50 % zwischen 21 und 80 Jahren
- 34 % zwischen 81 und 169 Jahren
- 2 % über 170 Jahre („Methusalem-Wälder“)